Erfolgreiche Tests britischer Laserwaffen zur Flugzeugabwehr

Von Alexander Gulin

Die britischen Luftstreitkräfte haben erfolgreich ein neues Laserschutzsystem getestet, das Militärflugzeuge gegen Raketenangriffe verteidigen soll. In Tests in Schweden konnte dieses System alle gleichzeitig abgefeuerten infrarotgesteuerten Raketen abwehren. Geplant ist der Einsatz dieses Systems in britischen Shadow-R1-Aufklärungsflugzeugen sowie in den kanadischen CP-140-Aurora-Marinepatrouillenflugzeugen und weiteren Einheiten aus NATO-Mitgliedsländern.

Entwickelt wurde das System, bekannt unter dem Namen Miysis DIRCM, vom italienischen Konzern Leonardo in Zusammenarbeit mit dem Defence Science and Technology Laboratory des britischen Verteidigungsministeriums (DSTL). Es kann laut offiziellen Informationen “sofort und mit äußerster Präzision auf Bedrohungen reagieren”, indem es mehrere Raketen gleichzeitig erfasst und neutralisiert.

Das System verwendet spezielle Algorithmen zur Erkennung von Raketenstarts und sendet dann einen fokussierten Laserstrahl auf den anfliegenden Flugkörper. Es eignet sich damit ideal zur Verteidigung von Flugobjekten, von großen Militär- und Zivilflugzeugen bis hin zu Hubschraubern und Drohnen. Die russische Nachrichtenagentur TASS zitierte DSTL-Sprecher Mark Elson aus einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums:

“Das System ist so konzipiert, dass es nicht nur heutige, sondern auch zukünftige [Flugzeug-]Plattformen schützt und Großbritannien sowie seinen Verbündeten langfristig einen operativen Vorteil bietet.”

Miysis DIRCM greift den Lenkmechanismus eines anfliegenden Flugkörpers mit einem leistungsstarken Laser an, blendet ihn und lenkt ihn dadurch von seinem Kurs ab. Es kann Flugzeuge vor mehreren, simultan herannahenden Flugkörpern schützen und auch infrarotgesteuerte Raketen abwehren, die aus tragbaren Boden-Luft-Raketensystemen gefeuert werden.

Im Januar dieses Jahres testete Großbritannien zudem ein weiteres Lasersystem, benannt DragonFire. Der ehemalige britische Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte, das Land habe einen “fortgeschrittenen Kampflaser” erhalten, der “das globale Feld grundlegend verändern und das Schlachtfeld revolutionieren” könne. Dieses System, das bereits 2017 auf der internationalen Waffenmesse DSEI vorgestellt wurde, wurde vom europäischen Raketensystemhersteller MBDA entwickelt und ist fähig, sowohl Überwasser- als auch Luftziele zu erfassen und zu verfolgen.

Beim Test auf den Hebrideninseln im Jahr 2024 wurde eine Banshee-Jet-80-Drohne als Ziel genutzt, was aufzeigt, dass der DragonFire als strategisches Luftverteidigungsmittel positioniert wird: weitreichend, leistungsstark und kosteneffizient. Die internationalen Wettbewerber wie die USA, Russland, China und Israel, die ähnliche Technologien vorweisen können, zeigen, dass Großbritannien mit diesen Entwicklungen nicht alleine an vorderster Front steht, jedoch aktiv versucht, mit diesen gleichzuziehen.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 23. Oktober 2024 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

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