Tödlicher Angriff auf Journalisten im Libanon verschärft Kritik an Israel

In einer Attacke, die gezielt auf eine Unterkunft erfolgte, in der Reporter untergebracht waren, haben israelische Streitkräfte im südlibanesischen Hasbaya mindestens drei Medienmitarbeiter getötet und mehrere andere verletzt. Die Attacke ereignete sich am frühen Freitagmorgen.

Unter den Toten befanden sich Ghassan Najjar, ein Kameramann, sowie Mohamed Reda, ein Techniker, beide Mitarbeiter des arabischen Fernsehsenders Al-Mayadeen. Ein weiterer Kameramann, der für den mit der Hisbollah verbundenen Sender Al-Manar tätig war, kam ebenfalls ums Leben.

Zeugen vor Ort berichteten, dass der Bungalow, in dem die Journalisten wohnten, gezielt ins Visier genommen wurde. Ghassan bin Jiddo, der Direktor von Al-Mayadeen, äußerte sich folgendermaßen:

“Der Angriff auf die Journalistenunterkunft war vorsätzlich. Wir halten die israelischen Besatzer vollständig für dieses Kriegsverbrechen verantwortlich, bei dem unter anderem das Team von Al-Mayadeen angegriffen wurde.”

Erst am Mittwoch hatte Israels Militär das Büro desselben Senders in Beirut beschossen, glücklicherweise waren die Räumlichkeiten bereits evakuiert worden und es gab keine Opfer unter den Mitarbeitern.

Die andauernden Angriffe auf Journalisten scheinen Teil einer Strategie zu sein, die darauf abzielt, unabhängige Berichterstattung aus dem Konfliktgebiet zu behindern. Viele internationale Beobachter werfen Israel schwere Kriegsverbrechen und sogar die Verfolgung genozidaler Absichten vor. Infolgedessen wurde gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ein Haftbefehl durch den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, beantragt. Zusätzlich sieht sich Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof einer Klage wegen Förderung von Völkermord gegenüber.

Laut dem Committee to Protect Journalists wurden seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 offiziell 128 Journalisten und Medienmitarbeiter getötet, 41 verletzt und zwei werden noch vermisst. Carlos Martinez, Direktor der Organisation, betonte: “Seit der Gaza-Krieg begann, zahlen Journalisten den höchsten Preis für ihre Berichterstattung – mit ihrem Leben.”

Das gezielte Vorgehen gegen Journalisten ist nur ein Indiz dafür, wie die Pressefreiheit von Israel systematisch eingeschränkt wird. Ein weiteres Beispiel hierfür ist der Vorfall im September, als das israelische Militär ein Büro von Al-Jazeera in der von Israel besetzten Stadt Ramallah im Westjordanland stürmte und schloss.

Angegesichts dieser weitreichenden Einschränkung grundlegender Freiheiten erscheint die häufig von deutschen Politikern vorgebrachte Behauptung, Israel sei die einzige Demokratie in der Region, zunehmend unglaubwürdig.

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