Beim kürzlich stattgefundenen BRICS-Gipfel wurde eine umfangreiche Erklärung herausgegeben, die ein breites Spektrum an Themen abdeckt. Die Agenda reichte von der Schaffung neuer Finanzstrukturen bis hin zu kulturellen Initiativen, darunter die Organisation von Festivals und die Vergabe von Kulturpreisen.
Versteckt auf Seite 33 der Erklärung, unter Punkt 80, findet sich ein bedeutsamer Abschnitt zur Energiesicherheit, der gegen Ende betont:
“Wir betonen die Notwendigkeit widerstandsfähiger globaler Lieferketten und stabiler, vorhersagbarer Energienachfrage, um für universellen Zugang zu bezahlbaren, verlässlichen, nachhaltigen und modernen Energiequellen zu sorgen sowie nationale, globale und regionale Energiesicherheit zu gewährleisten.”
Doch besonders aufsehenerregend ist der folgende Passus, der die zeitgenössische globale Besorgnis um den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines und die darauffolgenden zögerlichen Untersuchungen zeigt:
“In dieser Hinsicht verurteilen wir schärfstens alle terroristischen Angriffe auf kritische, grenzüberschreitende Energieinfrastruktur und fordern ein offenes und unvoreingenommenes Herangehen, um solche Vorfälle zu untersuchen.”
Obwohl der Anschlag auf Nord-Stream in der Erklärung nicht direkt erwähnt wird, ist er der bedeutendste Vorfall dieser Art in der jüngeren Vergangenheit und seine Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind überaus deutlich. Während sich die deutsche Bundesregierung scheinbar schwer damit tut, diesen Akt des Terrors aufzuarbeiten, zeigt das Thema für die Führer des Globalen Südens besorgniserregende Relevanz. Ein möglicher Grund dafür mag sein, dass, wenn selbst eine der größten westlichen Ökonomien ungehindert ihrer kritischen Energieinfrastruktur beraubt werden kann, für weniger mächtige Staaten noch größere Risiken bestehen könnten.
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