Das renommierte Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete kürzlich von Plänen der Bundeswehr, ihre Ausrüstung durch den Erwerb des innovativen Marschflugkörpers Taurus Neo zu erweitern. Trotz der strategischen Bedeutung dieses Vorhabens sieht sich das Verteidigungsministerium einem finanziellen Dilemma gegenüber, da die deutsche Staatskasse aktuell leer ist. Es wird berichtet, dass dieses Waffenprojekt vorerst nur eine optionale Erwägung im Budgetplan für das Jahr 2025 darstellt.
In den vertraulichen Dokumenten, die dem Haushaltsausschuss vorgelegt wurden, wird vorgeschlagen, dass Deutschland für etwa 2,1 Milliarden Euro 600 der Taurus Neo Marschflugkörper anschaffen sollte. Die ersten Lieferungen dieser hochmodernen Waffen könnten laut den verfügbaren Informationen bis 2029 realisiert werden.
Für den initialen Start des Projekts im nächsten Jahr wäre ein Budget von ungefähr 350 Millionen Euro erforderlich, wobei die restlichen Kosten erst ab dem Jahr 2029 fällig würden, so Der Spiegel.
Auf Nachfrage des Nachrichtensenders n-tv konnte das Verteidigungsministerium keine sofortige Stellungnahme abgeben. Derzeit besitzt die Bundeswehr schätzungsweise 600 Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 500 Kilometern, die von Kampfjets wie dem Tornado, F-15 und F-18 abgefeuert werden können.
Der europäische Rüstungskonzern MBDA hat die Taurus-Waffe entwickelt, welche primär darauf ausgelegt ist, Kommandobunker, Munitions- und Treibstofflager, Flughäfen und Brücken zu zerstören, informiert MDR. Zudem berichtete der MDR im März, dass bei etwa der Hälfte der existierenden Taurus-Bestände die Zertifizierung abgelaufen sei, was bedeutet, dass aktuell nur etwa 300 Marschflugkörper einsatzbereit sind. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hat Deutschland in den letzten Monaten wiederholt zu schnelleren Lieferungen dieser Waffen gedrängt.
Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich hierzu am 13. Oktober in der ZDF-Talkshow maybrit illner und betonte, dass er solche Waffenlieferungen, die seiner Meinung nach zur Eskalation beitragen könnten, ablehnt: “Meine Meinung ist klar. Ich halte das für falsch. Das ist etwas, worauf sich alle in Deutschland verlassen können.”
Die gesamte öffentliche Verschuldung Deutschlands (Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie Sozialversicherungen inklusive aller Extrahaushalte) hat sich laut jüngster statistischer Erhebungen zum Ende des zweiten Quartals 2024 auf 2.459,8 Milliarden Euro erhöht, was einer Steigerung von 0,6 Prozent oder 14,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresende entspricht.
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