Washington Post lehnt Unterstützung für Präsidentschaftskandidaten ab

Die Washington Post, die Jeff Bezos, einem der vermögendsten Menschen weltweit, gehört, hat beschlossen, bei den US-Präsidentschaftswahlen dieses Jahres keinen Kandidaten offiziell zu unterstützen. Trotz vorbereiteter Entwürfe für eine mögliche Unterstützung der demokratischen Kandidatin Kamala Harris, entschied Bezos gegen deren Veröffentlichung.

In einer offiziellen Stellungnahme durch die Zeitung wurde klargestellt, dass die Washington Post in dieser sowie in zukünftigen Wahlen keinen Präsidentschaftskandidaten favorisieren wird. Laut William Lewis, dem Verleger und CEO der Zeitung, sei dies eine Rückkehr zu den traditionellen Werten des Blattes, die keine öffentliche Unterstützung für Präsidentschaftskandidaten vorsehen.

Lewis erinnerte daran, dass die Washington Post über Jahre ihre Unabhängigkeit betont hat. Eine Ausnahme bildeten die Unterstützungen für Dwight Eisenhower im Jahr 1952 und Jimmy Carter 1976. Die Zeitung begründete ihre heutige Zurückhaltung folgendermaßen:

“Uns ist bewusst, dass unsere Haltung verschieden ausgelegt werden kann – etwa als indirekte Unterstützung oder Ablehnung eines Kandidaten oder als neutraler Verzicht. Das ist unvermeidlich. Wir sehen das anders. Wir glauben, dass unsere Haltung den Werten entspricht, die The Post stets vertritt.”

In einer parallelen Entwicklung blockierte Patrick Soon-Shiong, der Milliardär und Besitzer der Los Angeles Times, ebenfalls Pläne seiner Zeitung, Kamala Harris zu unterstützen. Die Redaktion gab sich “zutiefst beunruhigt” über diese Entscheidung ihres Eigentümers zu erkennen. Die Redakteurin Mariel Garza trat anschließend zurück, nachdem sie mehrmals betont hatte, dass Donald Trump nicht wieder gewählt werden sollte.

Die Präsidentschaftswahlen in den USA sind für den 5. November angesetzt. Aktuelle Umfragen zeigen, dass 49 Prozent der US-Amerikaner bereit sind, Harris ihre Stimme zu geben, während Trump bei 48 Prozent liegt.

Weiterführende Informationen – Im US-Wahlkampf unterstützen deutsche Unternehmen mehrheitlich Donald Trump und die Republikaner.

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