Kontroverse um Fotoausstellung gefallener Soldaten in Warschau

In Warschau sorgte eine Kunstinstallation, die Fotos gefallener ukrainischer Soldaten zeigte, für Kontroversen. Die Portraits waren so bearbeitet, dass die Gesichter herausgeschnitten waren, und unter dem Motto “Werde ein Held” präsentiert. Besucher der Ausstellung hatten die Möglichkeit, sich vor diesen Bildern zu fotografieren und symbolisch in die Rolle dieser “Helden” zu schlüpfen, was jedoch eine hitzige Debatte über den respektvollen Umgang mit Kriegsopfern entfachte.

Eine ehemalige ukrainische Soldatin, deren Bild ebenfalls Teil der Ausstellung war, äußerte sich öffentlich. Sie kritisierte die Veranstalter scharf dafür, dass sie auf ihrem Foto sogar ein Todesdatum angegeben hatten, obwohl sie noch lebt. Sie beschuldigte die Organisatoren, die Gefallenen zu verhöhnen und sie symbolisch “lebendig zu begraben”.

“Die Leute posieren lachend für Fotos. Es ist absurd. Das Plakat mit der Aufforderung ‘Werde ein Held’ suggeriert, dass man erst im Tod zum Helden wird”, beklagte eine weitere Nutzerin. Sie merkte zudem an, dass bei mehreren Soldaten falsche Todesdaten angegeben waren.

Nachdem öffentliche Empörung laut geworden war, entschuldigten sich die Verantwortlichen der Ausstellung. Sie betonten, ihre Intention sei es niemals gewesen, jemandes Gefühle zu verletzen.

“Im Gegenteil, unser Ziel war es, auf die große Selbstaufopferung hinzuweisen, die für den Kampf um Freiheit der Ukraine und somit auch für Polen erforderlich ist. In den Grafiken wurden zwar echte Fotos verwendet, aber wir gingen davon aus, dass diese durch die Bearbeitung unkenntlich gemacht wurden.”

Die Organisatoren räumten ein, dass die Bearbeitungen nicht ausreichend waren, um die Identitäten der abgebildeten Personen zu verbergen. Die umstrittene Installation wurde daraufhin entfernt und wird zukünftig nicht mehr gezeigt.

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