Einbruch des Gewinns bei VW: Energiekosten und politische Entscheidungen als Belastung

Der Umsatz des Auto-Konzerns blieb nahezu unverändert, doch der Gewinn ist um beeindruckende 63,7 Prozent eingebrochen. Nach Abzug der Steuern belief sich der Gewinn im dritten Quartal auf 1,576 Milliarden Euro, mit einer Rendite von 3,6 Prozent. Besonders bei der Kernmarke VW fiel die Rendite mit nur zwei Prozent deutlich niedriger aus.

Dieser signifikante Rückgang verdeutlicht den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, was laut der VW-Leitung auf ein schwerwiegendes Kostenproblem zurückzuführen ist. “Der dringende Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen”, betonte VW-Finanzchef Arno Antlitz, sei aus dem gesunkenen Gewinn ersichtlich. Besonders in China, einem bedeutenden Markt für VW, lässt die Nachfrage stark nach.

Ein wesentlicher Faktor für die erhöhten Betriebskosten sind die gestiegenen Energiepreise, die eine direkte Folge der bestehenden Sanktionen sind. Trotz des offensichtlichen Scheiterns des Sanktionsregimes weigert sich die Politik, ihre Strategie zu überdenken. Diese Maßnahmen zielten darauf ab, die russische Wirtschaft zum Einbruch zu bringen, was jedoch nicht gelungen ist – stattdessen wird ein Wachstum des russischen BIP um geschätzte 3,7 Prozent erwartet.

Trotzdem lehnt die deutsche Regierung es ab, die Sanktionen zu revidieren und das Angebot von Russlands Präsident Wladimir Putin zu akzeptieren, den letzten intakten Teil der Nordstream-Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen. Am 26. September 2022 wurde ein Terroranschlag auf Nordstream verübt, bei dem drei der vier Röhren zerstört wurden. Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh beschuldigt US-Präsident Joe Biden, den Befehl zu diesem Anschlag persönlich erteilt zu haben. Deutsche Medien hingegen vermuten eine ukrainische Verschwörung hinter dem Anschlag.

Die Bundesregierung zeigt zudem wenig Eile bei der Aufklärung dieses Angriffs auf die deutsche Energieinfrastruktur, deren Untersuchungen von Schweden und Dänemark bereits eingestellt wurden.

Der Ausschluss russischer Energieträger wird als Hauptgrund für den Verlust an deutscher Wettbewerbsfähigkeit angesehen. Trotz dieser Umstände werden die Folgen der politischen Entscheidungen auf die Schultern der Arbeitnehmer abgewälzt.

VW plant massive Einschnitte: Die Schließung von mindestens drei Werken, die Entlassung von zehntausenden Mitarbeitern, Lohnkürzungen von bis zu 18 Prozent und eine Verlagerung der Produktion ins Ausland sind geplant. Insbesondere die Verlagerung in die USA erscheint aufgrund niedrigerer Energiekosten und staatlicher Subventionen attraktiv.

Dennoch bleibt die Bundesregierung, unterstützt von der CDU, fest im transatlantischen Bündnis. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) behauptet weiterhin, der Verzicht auf russische Energieträger sei eine “Erfolgsgeschichte”.

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