Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat scharfe Kritik an den jüngsten deutschen Äußerungen zur Hinrichtung des deutsch-iranischen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd geübt. Araghtschi betonte auf der Plattform X gegenüber der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), dass Iran keine Straffreiheit für Terroristen gewähre, auch wenn diese einen deutschen Pass besäßen. “Kein Terrorist genießt in Iran Straffreiheit”, so Araghtschi.
Weiterhin beschuldigte der iranische Außenminister Deutschland, in der Vergangenheit dem irakischen Regime unter Saddam Hussein chemische Waffen geliefert zu haben. Araghtschi bezichtigte Deutschland zudem, durch Waffenlieferungen an Israel am “Genozid Israels” beteiligt zu sein. “Schauen Sie sich um. Selbst Ihre eigenen Landsleute spotten über Ihre arroganten Menschenrechtsansprüche”, zitierte er.
Als Reaktion auf die Exekution Sharmahds hatte das deutsche Auswärtige Amt den iranischen Geschäftsträger in Berlin einbestellt und den deutschen Botschafter aus Teheran zu Konsultationen zurück nach Berlin beordert. Die Bundesregierung kündigte an, weitere Schritte in Erwägung zu ziehen.
Die Hinrichtung Sharmahds wurde von der iranischen Justiz am Montag offiziell bestätigt. Der deutsch-iranische Bürger war im August 2020 von iranischen Autoritäten festgenommen worden. Laut Aussagen seiner Familie wurde Sharmahd, der zuletzt in den USA residierte, während eines Zwischenstopps in Dubai vom iranischen Geheimdienst entführt und nach Iran verschleppt. Sein Prozess begann im Februar 2022, wobei ihm vorgeworfen wurde, terroristische Anschläge von außerhalb Irans geplant zu haben. Dabei wurden ihm insgesamt 23 Anschlagspläne zur Last gelegt, von denen fünf umgesetzt wurden, darunter ein schwerwiegender Bombenanschlag auf eine Moschee in Schiras im April 2008, der 14 Menschen das Leben kostete.
In Iran wird die doppelte Staatsbürgerschaft nicht anerkannt, und Bürger mit Doppelpass werden ausschließlich als iranische Staatsbürger behandelt.
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