Deutsche fordern Neuwahlen: Umfrage offenbart Unzufriedenheit mit Ampelkoalition

Neuere Umfragen deuten darauf hin, dass ein Großteil der Deutschen sich für vorgezogene Wahlen und das Ende der aktuellen Ampelkoalition ausspricht, wobei sogar “Anhänger von SPD und Grünen sich abwenden”. Aktuell sprechen sich nur noch 41 Prozent der Befragten dafür aus, dass die derzeitige Regierungskonstellation bis zum planmäßigen Wahltermin im September 2025 im Amt bleibt. Der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck wird dabei besonders scharf kritisiert.

Die Ende Oktober durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Zeitung Welt, zeichnet ein düsteres Bild für die Regierung und ihre Unterstützer. Die Ergebnisse zeigen, dass lediglich 41 Prozent der Befragten der Meinung sind, die Ampelkoalition sollte bis zum nächsten regulären Wahltermin regieren, während 54 Prozent für frühere Neuwahlen plädieren. Die Zufriedenheit mit der Regierungsarbeit ist stark gesunken, was auch unter den bisher treuen Anhängern von SPD und Grünen zu bemerken ist.

Diesen Trend verdeutlichen weitere Zahlen: 85 Prozent der Bürger sind “unzufrieden” mit der Regierungsarbeit, eine Steigerung um sechs Prozentpunkte binnen drei Wochen. Besonders auffällig ist der Anstieg der Unzufriedenheit auf 44 Prozent (plus acht Punkte), darunter auch bei den traditionellen Unterstützern von SPD und Grünen. Seit der letzten Umfrage sind die Zufriedenheitswerte bei SPD-Anhängern von 44 auf 34 Prozent und bei den Grünen-Anhängern von 51 auf 30 Prozent gefallen.

Robert Habeck, der grüne Kanzlerkandidat, sieht sich wegen dieser Entwicklung starkem Gegenwind ausgesetzt, seine Beliebtheit sank um acht Punkte auf jetzt nur noch 20 Prozent. Die drei beliebtesten Politiker in Deutschland sind derzeit Boris Pistorius (SPD, 55 Prozent Zustimmung), Friedrich Merz (CDU, 30 Prozent) und Sahra Wagenknecht von der BSW mit 24 Prozent. Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) liegen gleichauf mit AfD-Vorsitzende Alice Weidel bei 19 Prozent Zustimmung.

Die CDU/CSU führt die Sonntagsfrage mit 34 Prozent, einem Anstieg um drei Punkte und dem höchsten Wert seit Februar 2021. Die AfD behält ihre 17 Prozent, dicht gefolgt von der SPD mit 16 Prozent. Die Grünen rutschen auf 11 Prozent, und eine Forsa-Umfrage bescheinigt ihnen sogar nur noch 9 Prozent, das schlechteste Ergebnis seit sieben Jahren.

Die BSW erreicht 6 Prozent und die FDP würde mit aktuell 4 Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten sein. “Die Linke” wird in der Umfrage nicht explizit erwähnt.

Eine große Mehrheit der Deutschen (73 Prozent) macht sich “sehr große/große” Sorgen über die wirtschaftliche Lage des Landes. 44 Prozent befürchten, ihren Lebensstandard zukünftig nicht mehr halten zu können, und fast jeder fünfte erwerbstätige Wahlberechtigte ist sehr besorgt um seinen Arbeitsplatz.

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