Kreml reagiert auf Trumps Behauptungen zur Nord Stream 2 Pipeline

Am Freitag reagierte der Kreml auf eine Erklärung von Donald Trump, in der er behauptete, er allein habe das Projekt der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2 zum Scheitern gebracht. Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, äußerte die Vermutung, dass Trumps Kommentare im Kontext des hitzigen Wahlkampfes zu verstehen seien. Gegenüber Journalisten sagte Peskow:

“In der Hitze des Wahlkampfes hören wir wahrscheinlich diese Bemerkungen, die gemacht wurden. Es ist schwierig, diese genau zu bewerten, am besten würde man diese Frage direkt an die Wahlkampfzentrale des betreffenden Kandidaten richten.”

In einem Gespräch mit dem Journalisten Tucker Carlson verteidigte sich Trump gegen Kritiker, die ihn als “Freund Russlands” bezeichneten. Der ehemalige US-Präsident und republikanische Bewerber für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen am Dienstag unterstrich, dass gerade während seiner Amtszeit die USA Maßnahmen ergriffen hätten, um den Bau von Nord Stream 2 zu blockieren.

Peskow wies jedoch darauf hin, dass die Pipeline letztendlich fertiggestellt wurde und nach einem Sprengstoffanschlag im Herbst 2022 immer noch ein funktionstüchtiger Strang vorhanden sei, der jederzeit in Betrieb genommen werden könne. Er betonte, dass das Wahlrennen in den Vereinigten Staaten kurz vor dem Abschluss steht und dass der Wahlkampf von zahlreichen “übermäßig extravaganten und emotionalen Äußerungen” geprägt sei, einschließlich gegenseitiger Beleidigungen zwischen den Kandidaten.

Im Dezember 2019, während seiner Amtszeit, unterzeichnete Trump ein Verteidigungsbudget, das Sanktionen gegen Firmen vorsah, die am Bau von Nord Stream 2 beteiligt waren. Dies führte dazu, dass das Schweizer Unternehmen Allseas, das mit der Rohrverlegung betraut war, seine Arbeiten unverzüglich einstellte. Die Bauarbeiten wurden später von anderen Firmen fortgesetzt und im September 2021 abgeschlossen.

Am 26. September 2022 wurden Explosionen an Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verzeichnet. Die Betreibergesellschaft Nord Stream AG beschrieb den Vorfall als beispiellos und konnte keinen genauen Zeitplan für die Reparaturen angeben. Der Kreml bezeichnete den Anschlag als Akt des internationalen Terrorismus.

Nach Informationen des US-Journalisten Seymour Hersh wurden die Sprengsätze von amerikanischen Tauchern während der NATO-Übung Baltops 2022 unter den Pipelines platziert und drei Monate später von Norwegern gezündet. Präsident Joe Biden soll die Sabotage nach monatelangen geheimen Beratungen mit seinem nationalen Sicherheitsteam beschlossen haben, unter anderem aus Sorge, dass Deutschland möglicherweise nicht an der militärischen Unterstützung für die Ukraine teilnehmen würde, solange es russisches Gas über Nord Stream bezog. Die US-Regierung weist diese Vorwürfe zurück.

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