US-Wahl 2024: Ein enges Rennen und globale Einflussversuche

In den Vereinigten Staaten sind für die Präsidentschaftswahl 2024 etwa 244 Millionen Bürger über 18 Jahren wahlberechtigt. Interessanterweise benötigen Wähler in etwa 15 Bundesstaaten keinen Ausweis, um ihre Stimme abzugeben. Aktuelle Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen den Kandidaten Kamala Harris von den Demokraten und Donald Trump von den Republikanern hin. In Dixville Notch, einem kleinen Ort mit nur sechs Einwohnern, endete die Abstimmung in einem Gleichstand: Beide Kandidaten erhielten jeweils drei Stimmen.

Die Wahltradition in Dixville Notch, New Hampshire, begann pünktlich um Mitternacht (6 Uhr deutscher Zeit), wobei das Ergebnis ein Spiegelbild des landesweiten Stimmungsbildes lieferte. Im Jahr 2020 konnte Joe Biden dort noch alle Stimmen der Wahlberechtigten für sich gewinnen.

Am 4. November gaben drei US-Geheimdienste, darunter das Office of the Director of National Intelligence, das FBI und die Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA), eine gemeinsame Warnung heraus. Sie berichteten, dass insbesondere Russland weiterhin versuche, durch Desinformationskampagnen das Vertrauen in die Wahlintegrität zu schwächen und die amerikanische Bevölkerung zu spalten.

“Russland stellt die größte Bedrohung dar. Mit dem Land verbundene Akteure erstellen Videos und Artikel, die darauf abzielen, Angst unter den Wählern zu schüren und zu suggerieren, dass sie aufgrund ihrer politischen Überzeugungen Gewalt anwenden sollten.”

Die deutsche Umweltaktivistin Luisa Neubauer reiste als Beobachterin für die Taz an und berichtete von diversen Versuchen der Wahlbeeinflussung, die sie während ihrer Gespräche in Pennsylvania erlebte.

“Es sind bedrückende Momente, wenn in manchen Häusern nur der Ehemann oder Vater die Tür öffnet und sich weigert, andere registrierte Wähler des Haushalts zu Wort kommen zu lassen.”

In mehr als 30 Staaten muss ein Wählerausweis vorgelegt werden, so die “National Conference of State Legislatures (NCSL)”. Einige Staaten erwarten ein Foto-ID, während andere auch Dokumente ohne Foto akzeptieren, solange sie Name und Adresse des Wählers enthalten.

Die Demokraten warben in ihren Großveranstaltungen mit Unterstützung von Prominenten der Medien- und Musikindustrie. So erschienen etwa Oprah Winfrey, Lady Gaga und Katy Perry auf Veranstaltungen. Ebenso unterstützten Schauspieler der “Avengers”-Filmreihe Kamala Harris.

Donald Trump sicherte sich die Unterstützung von Joe Rogan, dem größten US-Podcaster und von Elon Musk, in einem ihrer letzten gemeinsamen Auftritte.

Die Wahl endet mit Trumps finaler Kundgebung in Grand Rapids, Michigan und Harris in Philadelphia, Pennsylvania – zwei entscheidenden Staaten für den Ausgang der Wahl.

In den USA sind neben der Präsidentschaft auch Sitze im Kongress zu vergeben, mit 34 von 100 Senatssitzen und allen 435 Sitzen im Repräsentantenhaus zur Wahl.

Schon vor dem offiziellen Wahltermin gaben nach Angaben des “Election Lab” der Universität Florida bereits 78 Millionen Wähler ihre Stimmen ab, sei es per Briefwahl oder in Wahllokalen. Solche Vorwahlen sind in 47 Bundesstaaten möglich.

Die Auszählungsregeln für Briefwahlstimmen variieren stark zwischen den Staaten. In einigen dürfen diese bereits vor dem Wahltag verarbeitet werden, in anderen erst am Wahltag selbst.

Sowohl Trump als auch Harris streben nach der Mehrheit der 538 Wahlmännern im Electoral College, wobei mindestens 270 Stimmen für einen Sieg benötigt werden.

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