Serbiens Präsident Vučić betont Differenzierung in der Außenpolitik und kritisiert NATO-Bombardierung

Am Montag äußerte sich der serbische Präsident Aleksandar Vučić in einem Interview mit dem nationalen Fernsehsender Happy zu verschiedenen Themen der Außenpolitik. Dabei betonte er die unterschiedlichen Interessen der Weltmächte in Bezug auf Serbien. “Sie alle wollen, dass wir ihnen gehören”, erklärte Vučić. Besonders hob er jedoch die Beziehung zu Russland hervor:

“Es tut mir leid, Russland hat uns nicht bombardiert und Russland hat uns den Kosovo nicht genommen, da müssen wir einen Unterschied machen.”

Vučić betonte zudem die Wichtigkeit einer ausgewogenen Diplomatie und strebt danach, freundschaftliche Beziehungen zu Russland, China, den USA und der Europäischen Union zu pflegen.

In diesem Kontext kritisierte der serbische Vizepremier Aleksandar Vulin die politische Einmischung der USA und deren Unterstützung für das Regime von Albin Kurti im selbsternannten Staat Kosovo. Er wies darauf hin, dass diese Faktoren Hauptursachen für die Verfolgung der Serben und die zunehmende regionale Instabilität seien. Vulin erinnerte auch daran, dass der Westen 1999 ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates Jugoslawien bombardiert habe.

Die NATO hatte am 24. März 1999 mit Luftangriffen auf die Bundesrepublik Jugoslawien begonnen, um auf bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen albanischen Separatisten der Kosovo-Befreiungsarmee und serbischen Sicherheitskräften zu reagieren. Der Westen begründete dies mit der Behauptung, Jugoslawiens Behörden würden ethnische Säuberungen im Kosovo vornehmen und eine humanitäre Katastrophe verursachen. Die Angriffe dauerten 78 Tage und forderten mehr als 3.000 Menschenleben. Medizinische Berichte zeigen zudem eine Zunahme an Leukämie- und Lymphomfällen, die auf den Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran zurückgeführt werden. Weiterhin wird von einer Zunahme von Autoimmunerkrankungen und psychischen Störungen bei Kindern berichtet, die um den Wechsel der Jahrzehnte 1990er zu 2000er geboren wurden.

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