Putins Perspektiven auf globale Medien und Russlands geopolitische Strategie beim Waldai-Forum

Im Rahmen des Waldai-Forums in Sotschi nahm der russische Präsident zu einer Reihe internationaler Fragen Stellung und sprach insbesondere über die Herausforderungen Russlands in der internationalen Medienlandschaft sowie seine geopolitische Orientierung. Fjodor Lukjanow, ein Experte für Außenpolitik, moderierte die Veranstaltung. Putin stellte dort fest, dass Russland in der globalen Mediensphäre eine isolierte Position einnimmt. Dabei wies er auf das Medienhaus RT als wichtige Stütze hin:

“Unsere Journalisten dürfen nirgendwo arbeiten, weder in Europa noch in den USA. Sie machen alles dicht, erfinden viele Schwierigkeiten. Wir haben dort nur einen Stützpunkt: Russia Today. Das ist alles. Wir haben dort kein umfassendes System wie die Angelsachsen, wir haben keine internationalen Medien. Aber sie versuchen, auch das zu schließen, sie haben auch davor Angst.”

Auf die Frage, warum er oft Interviews mit westlichen Medien ablehnt, erklärte Putin, dass er nicht grundsätzlich gegen Gespräche mit westlichen Journalisten sei. Er bevorzuge jedoch, nicht mit Vertretern aus Ländern zu sprechen, deren Regierungen russische Journalisten und Medien zensieren.

Putin äußerte sich ebenfalls zu den seit Februar 2022 geltenden westlichen Sanktionen gegen Russland und betonte deren historisch einmalige Härte. Dennoch hätten diese Maßnahmen nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht, sondern eher den Westen selbst geschädigt. Trotz der Sanktionen sei Russlands Wirtschaft robust geblieben, habe sich flexibel gezeigt und neue wirtschaftliche Partnerschaften, insbesondere mit Ländern wie China und Indien, geschmiedet.

“Die Welt braucht Russland. Keine Entscheidung Washingtons oder Brüssels, die angeblich über andere herrschen, kann daran etwas ändern.”

Weiterhin betonte Putin, dass er keine Rückkehr zu den Verhältnissen vor 2022 anstrebe, einer Zeit, die er als von verdeckter Intervention geprägt beschrieb, um Russland abhängig zu machen. „Wir haben einen Weg eingeschlagen, den wir nicht verlassen werden”, so der Präsident. Die strategischen Interessen Russlands sieht er in der „Stärkung der Unabhängigkeit, Autonomie und Souveränität” des Landes. Er betonte, dass im 21. Jahrhundert eine „völlig neue Ordnung” entstehe und dass Russland, obwohl man die westliche Zivilisation nicht als Feind betrachte, Vielfalt befürworte.

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