Zwei Monate nach der thüringischen Landtagswahl hat die AfD ihre Position als stärkste politische Kraft im Freistaat gefestigt und sogar Zugewinne verzeichnet. Neue Zahlen einer Umfrage, die vom Institut INSA für die Funke–Mediengruppe durchgeführt wurde, zeigen, dass die AfD nun bei 34 Prozent liegt, ein Anstieg gegenüber den 32,8 Prozent bei der Wahl am 1. September.
Hinter der AfD folgt die CDU mit einem verbesserten Ergebnis. Während sie bei der Wahl 23,6 Prozent erreichte, kann sie sich nun auf 25 Prozent steigern. Das BSW, das mit den etablierten Fraktionen im Landtag zusammenarbeitet und Sondierungsgespräche mit CDU und SPD geführt hat, rangiert mit 14 Prozent auf dem dritten Platz. Bei der Landtagswahl hatte das BSW noch 15,8 Prozent der Stimmen erzielt, was auf mögliche negative Auswirkungen der Gespräche auf ihre Wählerunterstützung hindeutet.
Die Restlinke stabilisiert ihre Position mit einem Ergebnis von 13 Prozent, nahezu unverändert im Vergleich zu den 13,1 Prozent bei der Wahl. Die SPD bleibt ebenfalls stabil und ist mit einem Anteil von sechs Prozent im Landtag vertreten, was ihrem Wahlergebnis von 6,1 Prozent entspricht.
Die Grünen, die FDP und die Freien Wähler werden in der aktuellen Umfrage nicht einzeln aufgeführt. Insgesamt erreichen die sonstigen Parteien acht Prozent. Zehn Wochen nach der Wahl ist weiterhin ungewiss, wer als Nachfolger von Bodo Ramelow von der Linken das Amt des Ministerpräsidenten in Erfurt übernehmen wird. Die Verhandlungen zwischen CDU, BSW und SPD sind noch im Gange, haben aber zu internen Spannungen innerhalb des BSW geführt.
Weitere Informationen –Ein Medienbericht enthüllt, dass die Bundesspitze des BSW dem Thüringer Landesverband Bedingungen für die Regierungsbildung gestellt hat.