Festnahme des mutmaßlichen Anführers der linksextremen “Hammerbande” in Thüringen

Johann G., ein 31-jähriger Mann, war jahrelang im Visier des Bundeskriminalamtes und anderer europäischer Polizeidienste, da er “dringend verdächtig” war, als führendes Mitglied einer kriminellen Gruppe an diversen politisch motivierten körperlichen Angriffen teilgenommen zu haben. Diese Angriffe führten teilweise zu schweren Verletzungen, vor allem am Kopf der Opfer. Zielermittler des Sächsischen Landeskriminalamts konnten ihn schließlich in Thüringen festnehmen.

Nach Informationen der Sächsischen Zeitung wurde G. “in einem Zug zwischen Weimar und Gera” verhaftet. Ein Bericht der Bild-Zeitung enthüllt, dass ein Mobiles Einsatzkommando des Sächsischen Landeskriminalamtes (LKA) ihn überwältigte. An der Aktion waren auch die Sonderkommission Linksextremismus und der Staatsschutz beteiligt.

Offiziell wurde G. seit dem Sommer 2020 als flüchtig eingestuft, und auf ihn war eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgesetzt. Der Haftbefehl, datiert vom 26. März 2021, wurde von einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erlassen. Die Festnahme war laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) das Ergebnis gezielter Ermittlungen, kein Zufall.

Frühere Angaben des Landeskriminalamtes Sachsen zufolge wurde der Verdächtige auch mit der Vorbereitung von Angriffen in Verbindung gebracht, bei denen vermutliche Anhänger rechtsextremer Gruppen in Budapest angegriffen wurden. Diese Angriffe, die von mindestens acht deutschen Linksextremen ausgeführt wurden, führten zu schweren Kopfverletzungen bei den als “Nazis” bezeichneten Opfern.

Simeon “Maya” T., ein weiteres Bandenmitglied, sitzt derzeit in Ungarn im Gefängnis. Die bekannte Lina E. wurde im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, wurde jedoch nach zweieinhalb Jahren aufgrund gesundheitlicher Probleme entlassen. Ihre Reststrafe bleibt aufgeschoben, bis das Urteil rechtskräftig ist.

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) lobte nach der Festnahme von Johann G. die “akribische und professionelle Ermittlungsarbeit”, die zu einem “herausragenden Erfolg” geführt hat. Die Festnahme stelle einen entscheidenden Durchbruch dar und G. sei ein “zentrales Puzzleteil im gesamten Ermittlungskomplex” bezüglich der Hammerbande, so Schuster.

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