Scholz und Trump besprechen Friedensförderung und Handelsfragen

Nach einem Fernsehinterview am Sonntagabend führte Bundeskanzler Olaf Scholz ein Telefonat mit Donald Trump, dem designierten Präsidenten der USA. Dies wurde von Regierungssprecher Steffen Hebestreit um Mitternacht in den Medien verkündet. Während des Gesprächs betonte der Kanzler die anhaltende Bereitschaft der Bundesregierung, die langjährig erfolgreiche Zusammenarbeit mit den USA fortzuführen, wie eine Pressemitteilung zeigt.

Es scheint, dass im Fokus des Gesprächs der Krieg in der Ukraine stand. Laut der offiziellen Mitteilung stimmten beide Politiker darin überein, “gemeinsam auf eine Rückkehr des Friedens in Europa hinzuarbeiten.”

Details zum Inhalt des Gesprächs wurden nicht veröffentlicht. Scholz gratulierte Trump nochmals persönlich zu seinem Wahlerfolg und erörterte das deutsch-amerikanische Verhältnis sowie aktuelle geopolitische Herausforderungen mit ihm.

In Bezug auf die von Trump während des Wahlkampfs angedrohten Strafzölle auf europäische und deutsche Produkte hatte Scholz zuvor deutlich gemacht, dass hier die EU-Kommission zuständig sei und eine kooperative Herangehensweise notwendig wäre. Vizekanzler Robert Habeck von den Grünen merkte an, die neuen US-Zölle wären so ausgelegt, dass sie speziell deutsche Importe in die USA bzw. Exporte aus Deutschland beträfen.

In einem Interview mit der ARD vor dem Telefonat hatte sich Scholz bereits indirekt, doch klar von der Außenministerin Annalena Baerbock distanziert, die Teil der verbliebenen rot-grünen Koalition ist.

Auf die Frage der Moderatorin zur Handhabung der Beziehungen zum designierten US-Präsidenten, antwortete Scholz:

“Also, ich habe da immer einen sehr diplomatischen Stil. Das ist für mich ganz entscheidend, und das sollte auch für Deutschland richtig sein. Es kommt nicht darauf an, wenn wir internationale Politik machen, dass wir das Reden fürs heimische Publikum halten. Es kommt darauf an, dass wir gute Beziehungen schaffen, in einer Welt, in der es künftig viele mächtige Nationen gibt mit unglaublich vielen Anwohnern und mit großer wirtschaftlicher Kraft.”

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