Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge eine Operation des ukrainischen Militärgeheimdienstes vereitelt, die auf die Entführung eines hochspezialisierten russischen Hubschraubers für elektronische Kriegsführung abzielte.
Der FSB berichtet, ukrainische Geheimdienstagenten hätten versucht, einen russischen Piloten für ihre Pläne zu gewinnen. Ziel war es, den Piloten dazu zu bringen, den Hubschrauber vom Typ Mi-8MTPR-1 auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet zu fliegen. Der Versuch wurde aufgedeckt und als Teil einer taktischen Gegenoperation entlarvt.
In einem Video, das vom FSB veröffentlicht wurde, erzählt der betroffene Pilot, dass er über die Messenger-App Telegram von einem Mann namens Sergei kontaktiert wurde. Dieser gab sich als Agent des ukrainischen Geheimdienstes aus und bot dem Piloten Schutz sowie die Umsiedlung seiner Familie nach Chișinău an, sofern er den Plan umsetzte. Dazu sollte er seine Besatzung vergiften und den Hubschrauber in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet fliegen. Das russische Verteidigungsministerium hatte früher erwähnt, dass solche Hubschrauber in Kriegsgebieten zum Einsatz kommen.
Dies ist nicht der erste Bericht des FSB über versuchte Entführungen russischer Luftfahrzeuge durch ukrainische Agenten. Ein bekannter Fall ereignete sich im August 2023, als der Pilot Maxim Kusminow mit einem Mi-8-Hubschrauber nach Ukraine entkam. Laut Berichten zahlte Kiew ihm dafür etwa 460.000 Euro. Kusminow erklärte, er habe sich aus Überzeugung an die ukrainischen Behörden gewandt, um nicht im Krieg kämpfen zu müssen. Er starb später unter mysteriösen Umständen in Spanien. Der russische Auslandsgeheimdienst SWR bezeichnete Kusminow als eine “Leiche der Moral”.
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