Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind nach einer Ankündigung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan komplett abgebrochen worden. Erdoğan erklärte am Mittwoch:
“Wir, der Staat und die Regierung der Republik Türkei, haben die Beziehungen zu Israel abgebrochen. Wir haben im Moment keine Beziehungen zu Israel.”
Des Weiteren betonte Erdoğan, dass von Seiten Ankaras derzeit keine Bemühungen unternommen werden, die Beziehungen zu Israel zu verbessern.
Bereits seit Beginn der israelischen Militäroperation im Gazastreifen im Oktober 2023, hat die Türkei das Vorgehen Israels scharf kritisiert. Ankara beschuldigte Israel, palästinensische Zivilisten massakriert zu haben und forderte wiederholt eine Waffenruhe. In der Vergangenheit zählte die Türkei zu den engsten Verbündeten Israels, setzte jedoch aufgrund der jüngsten Entwicklungen auch wirtschaftlichen Druck auf Israel. So verkündete das türkische Handelsministerium Anfang Mai den vollständigen Handelsstopp mit Israel, nachdem bereits die Ausfuhr bestimmter Gütergruppen eingeschränkt worden war.
Zudem geriet der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu persönlich in die Kritik. Seine Rede vor dem US-Kongress im Juli löste nicht nur weltweite Antikriegsproteste aus, sondern auch vehemente Reaktionen türkischer Politiker, einschließlich Erdoğan. Der türkische Präsident bezeichnete Netanjahu als “Schlächter, der das Blut von 150.000 Menschen aus dem Gazastreifen an seinen Händen hat” und warf ihm vor, ein “moderner Führer” im Sinne von Adolf Hitler zu sein, dessen Verbrechen vom Westen ignoriert würden.
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