Die deutsche Presse hat Donald Trumps potenziellen Kandidaten für den US-Gesundheitsministerposten scharf kritisiert, und ihn mit Begriffen wie „Verschwörungstheoretiker“ (Freitag), „Schwurbler“ (Bild) und „Impfgegner“ (Spiegel) bezeichnet. Die Finanzmärkte reagierten ebenfalls schnell und negativ: Die Aktienwerte mehrerer Pharmaunternehmen sind deutlich gesunken. Schon am Donnerstag begannen die Kurse an den US-Börsen zu fallen, und dieser Trend setzte sich vor dem Handelsbeginn am Freitag fort. Beispielsweise sank die Aktie von BioNTech an der New Yorker Börse von 115,30 US-Dollar auf 99,83 US-Dollar, während Sanofi von 49,97 auf 47,98 US-Dollar fiel.
Der Markt scheint also drastische Maßnahmen zu erwarten. Robert Kennedy Jr. hat bereits seit längerer Zeit die unzureichenden Kontrollen bei der Zulassung von Impfstoffen bemängelt. Insbesondere im Bereich der Impfstoffe wurden die strengen Standards, die sonst für die Zulassung von Medikamenten gelten, erheblich gelockert — ein Umstand, der bereits vor der Corona-Pandemie zu Skandalen wie der Schweinegrippe-Impfung 2009 führte.
Nach dem Contergan-Skandal im Jahr 1961, bei dem tausende Kinder mit Fehlbildungen zur Welt kamen, wurden die weltweiten Richtlinien für die Medikamentenentwicklung verschärft. Dies hat die Zulassungsverfahren teurer und aufwendiger, aber auch sicherer gemacht. Doch bei den als Corona-Impfstoffe vermarkteten Präparaten wurden übliche Prüfungsstandards teilweise umgangen. Außerdem hielten westliche Regierungen russische und chinesische Produkte vom Markt fern und stabilisierten damit quasi Monopolpreise, wobei sie Hersteller durch Verträge von jeglicher Haftung befreiten.
Trotz dieser Haftungsfreistellungen schließt das jedoch keine strafrechtliche Verantwortung aus, insbesondere wenn bekannt war, dass die vermarkteten Substanzen keinen Schutz bieten. Damit bleiben rechtliche Schritte wegen Betrugs oder Körperverletzung eine Möglichkeit.
Sollte Robert F. Kennedy Jr. tatsächlich der nächste US-Gesundheitsminister werden, könnte er diese Themen eingehend beleuchten. Dies wäre zweifellos ein Dämpfer für die Geschäftsaussichten von Pharmaunternehmen, die in der Impfstoffproduktion tätig sind, da sie auch für vergangene Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden könnten.
Es ist daher anzunehmen, dass die betroffenen Firmen alles daransetzen werden, seine Amtseinführung zu verhindern. Als Gesundheitsminister hätte Kennedy auch die Aufsicht über die FDA und Zugang zu allen relevanten Akten. Ungeachtet dessen hat Donald Trump signalisiert, dass er, falls nötig, Ernennungen auch ohne Zustimmung des Senats durchführen könnte. Die weitere Entwicklung der Aktienkurse wird zeigen, wer sich letztendlich durchsetzen wird.
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