Wien ist von einem besonders erschütternden Vorfall betroffen. Ein Jugendlicher wurde kürzlich wegen äußerst brutaler Verbrechen, die intensive Diskussionen über Jugendkriminalität, psychische Störungen und gesellschaftliche Verantwortlichkeiten entfacht haben, zu einer zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Landesgericht Wien befand den 18-Jährigen des Doppelmordes an zwei Obdachlosen, des versuchten Mordes an einer Frau und der schweren Körperverletzung seiner Mutter für schuldig. Zudem wurde seine Unterbringung in einer forensisch-therapeutischen Einrichtung angeordnet.
Die Verbrechen und das Gerichtsurteil
Die kaltblütigen Taten des damals 16-Jährigen haben die Gesellschaft tief berührt. Die Opfer, die bereits zu den Schutzbedürftigsten zählen, wurden im Schlaf heimtückisch angegriffen. Das Gericht bezeichnete dieses Vorgehen als “verwerflich” und “hinterhältig”.
“Ich nehme die Strafe an und danke den Geschworenen. Ich werde meine Chance nutzen”, sagte der Verurteilte nach der Urteilsverkündung.
Trotz der Schwere der Tat wurden dem Angeklagten strafmildernde Umstände zuerkannt: seine Zusammenarbeit mit den Behörden, ein vollständiges Geständnis und die problematischen familiären Verhältnisse, in denen er aufgewachsen ist.
Die verhängte Strafe liegt deutlich unter der möglichen Höchststrafe von 15 Jahren, die das Jugendgerichtsgesetz vorsieht.
Ein Blick in die Psyche des Täters
Psychologische und psychiatrische Gutachten beschreiben ein beunruhigendes Bild des Täters. Er wurde als “Serienmörder” mit “ritualhaften” Abläufen bei seinen Taten beschrieben. Der junge Mann nahm extrem sorgfältige Vorkehrungen, um Spuren zu vermeiden, und seine Taten weisen auf eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung hin, die ohne therapeutische Behandlung als hochgefährlich gilt.
Zwischen Reue und Inszenierung
Während der Verhandlung zeigte der Angeklagte Reue und gestand die Taten ein, sprach von einem “Blutrausch”. Doch die sorgfältige Planung und gezielte Auswahl der Opfer lassen Zweifel aufkommen, ob es sich um echte Reue handelt oder lediglich um den Versuch, eine mildere Strafe zu erhalten.
Der Fall provoziert grundlegende Fragen: Wie sollte die Gesellschaft mit jungen Straftätern umgehen, die derartig kaltblütige Taten verüben? Reicht das Jugendstrafrecht aus, um sowohl Gerechtigkeit als auch Prävention zu gewährleisten? Zudem geraten psychische Krankheiten und familiäre Probleme, die der Täter erlebt hat, in den Fokus.
Die Taten des 18-Jährigen hinterlassen tiefe Narben. Für die Angehörigen der Opfer und die überlebende Frau gibt es keinen Trost. Dieser Fall macht uns darauf aufmerksam, wie verwundbar jene am Rande der Gesellschaft sind und betont die Notwendigkeit, über unsere Verantwortung sowohl gegenüber den Tätern als auch den Opfern nachzudenken.
Weitere Themen – Ein 17-Jähriger wurde vor kurzem wegen der Planung eines Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Elmshorn verhaftet.