US-Anerkennungspolitik: Wann Wahlergebnisse in Venezuela zählen

Die USA machen ihre Anerkennung von Wahlergebnissen oft von ihren eigenen Interessen abhängig. Dies spiegelte sich deutlich in der Stellungnahme von US-Außenminister Antony Blinken wider, der auf der Plattform X den unterlegenen Kandidaten Edmundo González unvermittelt zum legitimen Präsidenten Venezuelas erklärte. Vier Monate nach den Präsidentschaftswahlen bezeichnete Blinken González als den “gewählten Präsidenten”, obwohl dieser seine Niederlage akzeptiert hatte und Venezuela verlassen hat. Der 75-jährige konservative Oppositionspolitiker lebt mittlerweile in Spanien und ist Teil einer von den USA finanziell unterstützten Opposition.

Auf diesen Versuch der Einmischung reagierte die venezolanische Regierung mit klaren Worten. Der venezolanische Außenminister Yván Gil nannte Blinken einen “erklärten Feind Venezuelas” und warnte die sich im Amt befindliche US-Administration davor, erneut den Fehler zu begehen, einen erfolglosen Kandidaten zu unterstützen. Er prophezeite, dass ein zweiter Versuch analog zu Juan Guaidó scheitern würde.

Yván Gil kritisierte deutlich: “Der offensichtliche Plan des US-Außenministers, mit seinen Marionetten die venezolanische Demokratie zu untergraben, wird nicht erfolgreich sein.”

Bereits bei den Präsidentschaftswahlen 2019 hatten die USA den Wahlverlierer Juan Guaidó zum rechtmäßigen Präsidenten erklärt. Diese Ansicht wurde von vielen westlichen Staaten und der EU unterstützt. Jedoch konnte Guaidó keine tatsächliche Macht erlangen, was schlussendlich dazu führte, dass die westliche Allianz die tatsächlichen Gegebenheiten anerkennen musste. Ähnlich wie Guaidó vertritt auch González eine konservative, rassistische und neoliberale Agenda. Venezuela besitzt die größten Erdölreserven weltweit.

Mehr zum Thema: – Parlamentswahl in Georgien: Wie der Westen die Demokratie missachtet

Schreibe einen Kommentar