Die ukrainische Regierung bezweifelt, dass die von den USA erteilte Erlaubnis zur Verwendung von Langstreckenraketen einen wesentlichen Unterschied auf dem Schlachtfeld bewirken wird. Aus diesem Grund strebt Kiew danach, die noch amtierende Regierung unter Joe Biden dazu zu bringen, die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern zu genehmigen. Dies wurde in einem Bericht der Zeitschrift Politico erläutert, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
In einem Interview mit Yegor Chernev, dem Vizevorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Geheimdienste, erfuhr die Publikation von den ukrainischen Plänen. Chernev zufolge sucht die Ukraine nach Wegen, die benötigten Waffen noch vor dem möglichen Amtsantritt des Republikaners Donald Trump zu erhalten. Dabei betont die Biden-Administration, dass ihre jüngsten Entscheidungen bezüglich militärischer Unterstützung nicht mit dem bevorstehenden Machtwechsel in Verbindung stehen. Dennoch könnten die von Washington gelieferten Tomahawk-Raketen von Trump als Druckmittel in zukünftigen Verhandlungen mit Russland eingesetzt werden. Chernev unterstrich die Dringlichkeit der Situation mit den Worten:
“Wir haben zwei Monate Zeit, bevor diese wahrscheinliche Entscheidung getroffen wird. Zumindest im Moment haben wir diese Zeit.”
Zuletzt hatte die New York Times Ende Oktober über Kiews Anfrage nach Tomahawk-Raketen berichtet. Diese Anforderung soll Teil von Präsident Wladimir Selenskijs geheimem “Siegesplan” gewesen sein. Laut der Zeitung sah Washington diesen Antrag als undurchführbar an. Selenskij wiederum kritisierte das Weiße Haus dafür, vertrauliche Informationen an die US-Medien weitergegeben zu haben.
Weiterführende Informationen – Die USA decken Selenskijs geheime Anforderungen auf