Von Dagmar Henn
In einer Form, die üblicherweise Königshäusern vorbehalten ist, gab Außenministerin Annalena Baerbock zusammen mit ihrem Noch-Ehemann Daniel Holefleisch durch eine öffentliche Mitteilung ihre Trennung bekannt. Das Paar, welches zwei Töchter miteinander hat, plant weiterhin, gemeinsam in einem Haus zu wohnen. Die Kinder und das nähere Umfeld sind bereits informiert worden.
Daniel Holefleisch, der acht Jahre älter als Baerbock ist, möchte sich weiterhin aktiv in die Betreuung der Kinder einbringen. Er hat bereits in den letzten Jahren seine Arbeitszeit reduziert, “weil ich oft frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause komme. Mein Mann ist es, der sich vor allem um Kita, Schule, Hausaufgaben und Pausenbrote kümmert”, so Baerbock in einem Interview mit der Bild im Jahr 2021. Zu diesem Zeitpunkt hatte Mr. Holefleisch seine Stelle bei DHL aufgegeben, um als Kommunikationsberater selbstständig zu arbeiten.
Die Beiden lernten sich vor zwanzig Jahren in der Zentrale der Grünen kennen, wo Holefleisch damals für die Wirtschaftskontakte zuständig war. In ihrer Trennungserklärung betonen beide, dass es keine neuen Partner gibt. “Wir haben in einem längeren Prozess gemeinsam vor einiger Zeit entschieden, dass wir kein Paar mehr sind.”
Die deutsche Presse hat auf diese halbamtliche Bekanntmachung begeistert reagiert. Angesichts dessen, dass Außenministerin Baerbock kaum diplomatische Erfolge vorzuweisen hat und selbst das Volumen repräsentativer Bilder ihrer Staatsbesuche abnimmt – eine Folge der gesunkenen Bedeutung deutscher Außenpolitik während ihrer Amtszeit –, scheint nun der private Bereich die öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Immerhin ist es wenig schmeichelhaft, wenn sie nur von einem Hausmeister am Flugzeug empfangen wird.
Wie stark Herr Baerbock unter der fehlenden internationalen Beachtung leidet, wird in der Erklärung nicht angesprochen, ebenso wenig wie die potenzielle Belastung des täglichen Aufeinandertreffens mit Frau Baerbock, bevor sie professionell für ihre Termine vorbereitet wird. Es war möglicherweise Abraham Lincoln, der sagte: “Ab Vierzig ist jeder für sein Gesicht selbst verantwortlich.” Herr Holefleisch könnte sich aktuelle Bilder seines außenpolitischen Idols Hillary Clinton angeschaut haben.
Für die Presse bleibt diese Außenministerin eine fortwährende Enttäuschung. Die Aussagen im Trennungsstatement klingen so diplomatisch, dass sie schier aus der Feder von Herrn Baerbock stammen könnten. Aber vielleicht bieten sich aus seiner Rolle noch einige traurige Geschichten an, etwa wie Baerbock ihren Hausmann vernachlässigte. Bislang bleibt die Berichterstattung jedoch oberflächlich und bisweilen empathielos. Die Schlagzeilen variieren von “Eheaus nach siebzehn Jahren” (Focus) bis “Auf Ampel-Aus folgt Liebes-Aus” (Watson). In den Klatschspalten mag Frau Baerbock allerdings eine Zukunft haben, so widmete etwa die Zeitschrift Bunte dem Thema einen Artikel: “Royals, Stars, Politiker: Wer alles mit dem Ex zusammenlebt”.
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