Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert an Attraktivität, geht aus einer Studie hervor, die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Auftrag gegeben wurde. Internationale Investoren bewerten die Attraktivität Deutschlands im Vergleich von EU-Ländern nur noch als mittelmäßig.
Zu den bereits bekannten Klagen über massive Defizite hinsichtlich der Digitalisierung und überbordender Bürokratie gesellten sich bereits Klagen über hohe und weiter steigende Energiepreise. Neu hinzu kamen nun Sorgen um die politische Stabilität in Deutschland. Insgesamt verstetigt sich ein Trend, der für Deutschlands Wirtschaft nach unten weist.
Von den befragten ausländischen Firmenchefs zählen nur noch 58 Prozent Deutschland zu den fünf stabilsten EU-Ländern. Damit ist dieser Anteil an Vertrauen in Deutschland in nur zwei Jahren um über 20 Prozentpunkte eingebrochen.
Gerade einmal 34 Prozent der von KPMG befragten ausländischen Unternehmer sehen Deutschland unter den attraktivsten fünf EU-Ländern hinsichtlich der Offenheit für ausländische Investoren. Bei der Verkehrsinfrastruktur sehen immerhin noch 43 Prozent der befragten Unternehmen Deutschland unter den ersten Fünf. Vor zwei Jahren betrug dieser Anteil noch 59 Prozent.
Deutschland schneidet mittlerweile auch schlecht hinsichtlich seines Angebots an gut ausgebildeten Arbeitskräften ab.
Alarmierend ist, dass Deutschland hinsichtlich des Grades der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung inzwischen als EU-Schlusslicht zählt. Für ein Viertel der befragten Unternehmer nimmt Deutschland bei diesem Standortkriterium den allerletzten Platz in der EU ein. Weitere 36 Prozent sind zumindest der Meinung, Deutschland befinde sich bezüglich des Grads der Digitalisierung unter den schwächsten fünf EU-Ländern. In Deutschland kommuniziert man mit Ämtern am zuverlässigsten noch immer per Fax.
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