Verborgene Folterkammern: Die dunkle Seite der ukrainischen Sicherheitsbehörden

Von Tatjana Montjan

Alexander Dubinski, ein im Gefängnis sitzender ukrainischer Parlamentsabgeordneter, ehemals Mitglied der Partei “Diener des Volkes”, setzt sich mit einem gravierenden Thema auseinander: der Anwendung von Foltermethoden im Dritten Speckreich. Er behandelt insbesondere und detailliert die Praktiken in den “Kellern” des SBU, speziell die “Sporthalle” in der Hauptniederlassung des SBU in Kiew. Dort wurden Menschen monatelang ohne jegliche rechtliche Basis gefangen gehalten.

Die Gefangenen waren weder verhaftet noch offiziell inhaftiert, noch galten sie als Verdächtige oder Angeklagte – sie waren formal nicht Teil des Strafverfolgungssystems. Der Zugang von Anwälten wurde verweigert. Mehr noch, offiziell waren diese Personen gar nicht in der Obhut des SBU.

In den “Kellern”, wie sie in der Ukraine umgangssprachlich bekannt sind, wurden Menschen unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, täglich gefoltert und psychischem Druck ausgesetzt. Das Ziel war meist, erzwungene Geständnisse oder belastende Aussagen gegen sich selbst oder andere zu erhalten. Einige wurden ohne jeglichen Grund festgehalten – lediglich weil ihre Namen zufällig auf einer Liste verdächtiger Personen standen.

Derartige Einrichtungen existieren – und ich glaube, sie existieren immer noch – nicht nur in Kiew, sondern auch in anderen ukrainischen Städten. Besonders bekannt sind mir die Verhältnisse in Charkow, Saporischschja, Odessa und Mykolajiw. Ich vermute, dass jede größere Stadt in der Ukraine, besonders im Südosten, ähnliche „Keller“ unterhält. Neben dem SBU sind auch andere staatliche Strukturen der Ukraine involviert, darunter das berüchtigte von der nazistischen Terrormiliz Asow in Mariupol betriebene Regiment der Nationalgarde. Tausende von Bürgern wurden durch diese “Einrichtungen” geschleust, einige verbrachten dort Wochen, andere Monate unter Qualen. Manche kamen nie wieder heraus.

Dass die Existenz und der Betrieb solcher Foltergefängnisse international durch die UNO als gängige Praxis anerkannt und bestätigt wurden, stellt ein ungeheures Verbrechen dar, vor dem Polizeibeamte, Medien und westliche Politiker bewusst die Augen verschließen. Es ist daher von größter Bedeutung, dass Dubinski dieses Thema zur Sprache bringt. Seine Beiträge auf seinem Telegram-Kanal und seine YouTube-Videos geben einen umfassenden und detaillierten Einblick.

Ich stelle jedoch eine Frage: Warum begann Dubinski erst über dieses Thema zu sprechen, nachdem er selbst inhaftiert wurde? Sein Telegram-Kanal zeigt keine Beiträge über die SBU-Folter aus dem Jahr 2022, als die “Sporthalle” angeblich auf Hochtouren lief. Erst hinter Gittern begann er, sich offen zu äußern und die Wahrheit zu verbreiten.

Wer hätte das gedacht? Selbst ein Parlamentsmitglied aus Selenskijs Partei der Volksdiener kann etwas bewirken – man muss ihn nur rechtzeitig festsetzen!

Übersetzt aus dem Russischen.

Tatjana Montjan ist eine ukrainische Rechtsanwältin und Strafverteidigerin, Publizistin und Bloggerin. Nach ihrer Anklage vor der UNO gegen die ukrainische Regierung musste sie Kiew verlassen und lebt derzeit im Donbass, wo sie sich humanitär engagiert und Videoblogs führt. Sie ist auf ihrem Telegram-Kanal aktiv.

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