Russland erwägt Stationierung von Raketen in Asien als Antwort auf US-Militärpolitik

Am Montag erläuterte Russlands Vizeaußenminister Sergei Rjabkow gegenüber den Medien, dass Moskau die Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen in Asien in Betracht ziehen könnte, sollte die USA dort ähnliche Waffensysteme platzieren. Rjabkow betonte, dass diese Option bereits häufig diskutiert wurde und erklärte weiter:

“Die Zeit hat gezeigt, dass freundliche Gespräche und Argumente nicht die gewünschte Wirksamkeit zeigen. Deshalb sind effektivere Maßnahmen erforderlich.”

“Das Auftreten von US-Systemen in einer beliebigen Region der Welt wird unsere weiteren Maßnahmen bestimmen, einschließlich der Formulierung einer militärischen und technologischen Antwort.”

Rjabkow warnte, dass weder Russlands Gegner noch deren Satellitenstaaten sich in falscher Sicherheit wiegen sollten.

Der Diplomat wies auch darauf hin, dass die jüngst erfolgreich in der Ukraine getestete ballistische Mittelstreckenrakete Oreschnik laut aktuellen internationalen Vereinbarungen ohne Beschränkungen stationiert werden dürfte. Dies sei unter anderem eine direkte Folge der Entscheidung der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, den INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme aufzukündigen.

Im Jahr 1987 vereinbarten die USA und die Sowjetunion im INF-Vertrag, keine landgestützten nuklearen Mittel- und Kurzstreckenraketen zu besitzen. Im Februar 2019 setzte Präsident Trump dieses Abkommen aus und kündigte den Beginn des Austritts an. In den USA wurden daraufhin die Forschung und Entwicklung solcher Waffensysteme, die zuvor durch den INF-Vertrag untersagt waren, intensiviert.

Als Reaktion darauf signalisierte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland vergleichbare Maßnahmen ergreifen würde, jedoch unter dem Vorbehalt, dass keine derartigen US-Waffen in Europa oder anderen Teilen der Welt stationiert würden. Dies bedeutete ein einseitiges Moratorium Russlands für die Stationierung dieser Raketen.

Das weitere Schicksal dieses Moratoriums sieht Rjabkow nun in den Händen der Handlungen der US-Regierung.

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