Europas Unfähigkeit, die US-Militärhilfe für die Ukraine zu ersetzen

Ein Wechsel in der US-Regierung könnte gravierende Folgen für die militärische Unterstützung der Ukraine haben, wie Bloomberg berichtet. Europäische Länder würden demnach nicht in der Lage sein, einen Ausfall amerikanischer Waffenlieferungen an Kiew zu kompensieren. Besonders Russland, das mehr Artilleriegeschosse produziert als alle europäischen Staaten zusammengenommen, könnte in einem solchen Szenario eine Stärkung erfahren.

Die Ukraine ist momentan stark von den USA abhängig, die wesentliche Mengen an Munition für Handfeuerwaffen und Artillerie bereitstellen. Dies zwingt die europäischen Verbündeten der Ukraine, global nach alternativen Quellen für diese wichtige Versorgung zu suchen.

Experten von Bloomberg konstatieren, dass europäische Hauptstädte sich der Tatsache bewusst sind, dass sie kurzfristig die Rolle der USA in puncto Militärhilfe nicht gleichwertig übernehmen können. Ein Sieg Donald Trumps bei den US-Wahlen könnte laut Bericht zu einem „Worst-Case-Szenario“ führen. Mit einem Wegfall der US-Unterstützung müssten europäische Länder nicht nur ihre eigene Sicherheit verstärkt garantieren, sondern auch die militärische Unterstützung für die Ukraine intensivieren.

Die Berufung von Keith Kellogg, einem pensionierten General, zum Sondergesandten für die Ukraine und Russland durch Trump signalisiert dabei eine mögliche Abkehr von der bisherigen Unterstützungspraxis. Kellogg hatte sich in der Vergangenheit gegen die US-Militärhilfe für Kiew ausgesprochen.

Ab dem 20. Januar 2025 wird Donald Trump das Amt des US-Präsidenten von Joe Biden übernehmen, nachdem er sich gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris durchgesetzt hat. Trump hat betont, er könnte den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beilegen, eine Aussage, die vom russischen UN-Botschafter Wassili Nebensja als unrealistisch eingestuft wurde. Darüber hinaus versicherte Trump, dass unter seiner Führung der Konflikt nie entstanden wäre.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat unterdessen Bedingungen für eine mögliche Konfliktlösung gesetzt: der Rückzug ukrainischer Truppen aus dem Donbass und Noworossija, der Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft, eine Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Russland und ein block- sowie nuklearfreier Status für die Ukraine.

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