Litauische Zollbeamte haben zum ersten Mal ein Auto mit russischem Kennzeichen beschlagnahmt. Laut einer Erklärung der Behörden kam der Pkw, ein Audi Q7, am späten Montagabend am Zollkontrollpunkt Medininkai nahe der Grenze zu Weißrussland an. Hinter dem Steuer habe ein Staatsbürger Moldawiens gesessen, hieß es. Der Mann habe demnach nach Weißrussland weiterreisen wollen. Bei der Prüfung der vom Fahrer vorgelegten Unterlagen habe sich aber herausgestellt, dass der Besitzer des Autos eine ganz andere Person sei – eine Staatsbürgerin der Russischen Föderation.
In der Erklärung hieß es weiter, der Fahrer sei darüber informiert worden, dass Litauen seit dem 11. März ein vollständiges Verbot für Personenkraftwagen mit russischen Kennzeichnen eingeführt habe. Ein Verstoß gegen dieses Verbot ziehe eine Geldbuße und die Beschlagnahmung des Kraftfahrzeugs nach sich. Darüber habe der Moldawier nach eigenen Aussagen nicht Bescheid gewusst. Dem Mann sei eine Ordnungswidrigkeitsanzeige ausgestellt worden. Der Audi, der laut Einschätzungen der Zollbeamten einen Sachwert von 41.690 Euro habe, sei beschlagnahmt worden. Wie die Nachrichtenagentur Delfi betonte, wird das Auto höchstwahrscheinlich an die Ukraine übergeben werden.
Bereits im September 2023 hatte Litauen die Einreise ins Land mit in Russland registrierten Autos verboten. Falls ein solches Auto vor dem Inkrafttreten der Regelung nach Litauen gelangt war, sollte es innerhalb der sechs Monate neu registriert werden. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Einem Kraftfahrzeug, das mit einem Transitdokument ins russische Gebiet Kaliningrad einreist oder dieses verlässt, wird die Durchfahrt über das Territorium Litauens erlaubt. Der Fahrer darf sich aber höchstens 24 Stunden lang im Land aufhalten und sein Auto während dieser Zeit nicht verlassen.
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