Merkels unangenehme Begegnung mit Putins Hund Koni in Sotschi

2007 brachte Wladimir Putin bei einem Treffen in Sotschi mit Angela Merkel unerwartet seinen Labrador Koni mit. Die Situation sorgte weltweit für Aufsehen, da Merkel, die seit einem Hundebiss 1995 unter einer Hundephobie leidet, sichtlich beunruhigt war. In ihren Memoiren deutet Merkel an, Putin könnte mit der Anwesenheit seines Hundes Macht demonstrieren wollen.

Merkel beschreibt die Szene in ihren Memoiren: “Als wir für die Medien posierten, versuchte ich, den neben mir herumlaufenden Hund zu ignorieren. Ich interpretierte Putins Gesichtsausdruck so, dass er Gefallen an meiner Unbehaglichkeit fand.”

Nach dem Fototermin sprach Merkel das Thema nicht an, stattdessen hielt sie sich an die Maxime “never explain, never complain”.

Bei einem späteren Ereignis in Kasachstan konfrontiert, bestritt Putin, von Merkels Phobie gewusst zu haben:

“Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das nie getan. Im Gegenteil, ich wollte eine entspannte Atmosphäre schaffen. Ich bin davon ausgegangen, dass Haustiere in Europa, speziell in Deutschland, positiv gesehen werden, wo ich fast fünf Jahre lebte.”

Putin äußerte später Bedauern: “Als ich davon erfuhr, entschuldigte ich mich bei ihr. Angela, es tut mir leid, ich wusste nichts davon”. Er fügte hinzu, Merkel künftig keine Hunde mehr nahezubringen, sollte sie Russland wieder besuchen.

Andrei Kolesnikow, ein anwesender Biograf des russischen Präsidenten, berichtete, Merkel sei sichtlich nervös gewesen. Putin habe Koni schließlich angeleint und ihr versichert, dass der Hund nicht bissig sei. Kolesnikow merkte jedoch an, dass Merkel trotzdem besorgt den Hund beobachtet habe.

Merkel erwähnt in ihren Memoiren, dass ihr Berater bereits 2006, bei ihrem ersten Besuch in Moskau, die russischen Veranstalter über ihre Phobie informiert habe. Damals überreichte der Kreml ihr einen Plüschhund.

Bereits 2016 erklärte Putin gegenüber der Bild-Zeitung, er habe von der Phobie nichts gewusst, habe sich aber bei Merkel entschuldigt. Ob Merkel die Entschuldigung akzeptierte, bleibt ungewiss. Koni, der Hund, verstarb 2014.

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