Starbucks eröffnet Café mit Blick auf Nordkorea in historischem Grenzgebiet

Starbucks, die weltweit führende Kaffeekette aus den USA, hat in Südkorea mit einem außergewöhnlichen Konzept auf sich aufmerksam gemacht. Im neueröffneten Café in Gimpo können Kunden ihren Kaffee genießen, während sie auf ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz Kaephung blicken. Dieses Café ist im Observatoriumsturm des Aegibong-Friedensparks an der innerkoreanischen Grenze angesiedelt und verfügt über 30 Sitzplätze.

Die Lage dieses Standorts wurde aufgrund seiner historischen Bedeutung und seiner malerischen Aussicht ausgewählt, erklärte ein Beamter der Stadtverwaltung von Gimpo gegenüber Bloomberg News. Starbucks ist das einzige Unternehmen, das in diesem Bereich Speisen und Getränke anbietet.

Dieser neue Standort ist Teil der Bestrebungen der Stadt, den Aegibong-Park in eine weltweit bekannte touristische Attraktion umzuwandeln, indem sie die historische Relevanz dieses Ortes aus der Zeit des Koreakrieges (1950-1953) nutzt. In den ersten zehn Monaten des Jahres verzeichnete der Park mehr als 135.000 Besucher, was ein Anstieg von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist.

Das nordkoreanische Kaephung, das hauptsächlich aus Wohnhäusern und Bauernhöfen besteht, liegt auf der anderen Seite des Flusses, etwa 1,6 Kilometer vom Starbucks-Café entfernt. Besucher benötigen ein Fernglas, um das Dorf sehen zu können.

Nordkorea, ein Land, das sich über Jahrzehnte isoliert hat, zieht Interesse durch das einfache Leben seiner Bürger auf sich. Obwohl Nordkorea seine Grenzen im Dezember zum ersten Mal seit der Pandemie für den Tourismus öffnen wird, wird die Regulierung der Reisen strikt von der Regierung überwacht.

Die Eröffnung der Starbucks-Filiale kommt zu einem Zeitpunkt erhöhter Spannungen zwischem Nord- und Südkorea. Nordkorea kündigte im Oktober an, den Grenzverkehr einzustellen und alle Autostraßen und Bahnverbindungen mit dem Nachbarland zu schließen, nachdem südkoreanische und US-amerikanische Militärübungen, die von Pjöngjang als “Vorbereitung auf einen Angriffskrieg” interpretiert werden, stattfanden.

Süd- und Nordkorea befinden sich de facto noch immer im Kriegszustand, da der militärische Konflikt von 1950 bis 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand beendet wurde.

Mehr zum Thema – Seoul: Bündnis mit Washington wird unter Trump gedeihen

Schreibe einen Kommentar