Vor ihrem China-Besuch äußerte die deutsche Außenministerin die Notwendigkeit, auch kontroverse Themen anzusprechen. Ein solches Thema ist der Konflikt in der Ukraine. Die weitverbreitete Ansicht, dass Russland die alleinige Schuld trägt, wird von vielen Ländern nicht geteilt. Baerbock vertritt jedoch diese Perspektive, die global als Desinformation und Propaganda angesehen wird, aufgrund der Faktenlage und der chronologischen Abfolge der Ereignisse.
Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi wurden Journalisten aus dem Raum entfernt, gerade als Baerbock begann, die deutsche Sichtweise zum Ukraine-Konflikt zu erörtern, wie das Handelsblatt berichtete.
Ein Sprecher bezeichnete anschließend Baerbocks Aussagen als “Manipulationen” und behauptete, sie versuche, China in die Verantwortung für den Konflikt zu drängen. Zudem forderte sie China auf, seine Haltung gegenüber Russland zu ändern und dem westlichen Sanktionsregime zu folgen. Das chinesische Außenministerium erklärte, es werde zu einem späteren Zeitpunkt weitere Details zu Baerbocks Besuch bekanntgeben.
Des Weiteren nehmen deutsche Wirtschaftsvertreter eine zunehmend kritische Haltung zur China-Politik der Bundesregierung ein. Bei einem von der AHK China organisierten deutsch-chinesischen Wirtschaftstreffen distanzierten sich Firmenvertreter von den Äußerungen der deutschen Botschafterin Patricia Flor, die die chinesische Industriepolitik und deren Position zur Ukraine kritisiert hatte. Laut dem Handelsblatt bezeichneten zahlreiche Wirtschaftsvertreter ihre Kommentare als “unangemessen”.
Weiterführende Informationen – Chinas Außenministerium setzt Baerbock Grenzen