Deutscher Journalist durch russisches Gericht in Abwesenheit verhaftet

Ein Gericht in der russischen Stadt Kursk hat einen Haftbefehl gegen den deutschen Staatsbürger und Journalisten Nick Connolly erlassen. Connolly, der für die Deutsche Welle (DW) arbeitet, wird beschuldigt, illegal die russische Grenze übertreten zu haben. Der Haftbefehl wurde in seiner Abwesenheit ausgestellt und könnte zu einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren führen, sollte er nach Russland ausgeliefert werden oder dorthin einreisen.

Connolly war in seiner Funktion als “Embedded Journalist” Teil einer kleinen Pressedelegation, die das ukrainische Militär im Grenzgebiet begleitete. Während dieser Zeit führte er Interviews mit russischen Zivilisten und ukrainischen Soldaten. Dies geschah kurz nachdem die ukrainische Armee Anfang August eine Offensive in der russischen Grenzregion initiiert hatte, die bis heute dazu führt, dass die Stadt Sudscha unter Kontrolle der Ukraine steht.

Der 38-jährige Connolly äußerte sich zu den Vorwürfen und stellte fest, dass die Ermittlungen gegen ihn nicht überraschend seien, da russische Behörden bereits in der Vergangenheit gegen andere Journalisten ähnlich vorgegangen sind.

Zusätzlich zu Connolly stehen weitere ausländische Journalisten auf der Liste der in Russland per Haftbefehl gesuchten Personen, die über die Geschehnisse im Grenzgebiet berichtet hatten. Gleichzeitig laufen Ermittlungen gegen Natalia Nagorna, eine Journalistin des ukrainischen Senders 1+1, die ebenfalls in Sudscha filmte.

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