Lawrows Aussage zur Krim: “Hätte es keinen Staatsstreich gegeben, wäre sie ukrainisch geblieben”

Russlands Außenminister Sergei Lawrow äußerte sich kürzlich zur politischen Lage der Krim und deren Anbindung an Russland. In einem Interview mit dem US-Journalisten Tucker Carlson, das am 6. Dezember veröffentlicht wurde, legte Lawrow dar, dass die Krim möglicherweise Teil der Ukraine geblieben wäre, hätte es 2014 keinen Umsturz gegeben. Er erklärte:

“Wäre der Staatsstreich im Februar 2014 ausgeblieben und das Abkommen zwischen dem damaligen Präsidenten Wiktor Janukowitsch und der Opposition umgesetzt worden, so bliebe die Ukraine vereint inklusive der Krim als Teil des Staatsgebiets.”

Lawrow führte weiter aus, dass Moskau ein Interesse daran gehabt habe, den nach dem Umsturz entstandenen Konflikt im Osten der Ukraine zu lösen. Dazu hätte es die Umsetzung des Minsker Abkommens benötigt, welches jedoch vom damals neuen ukrainischen Regime nicht beachtet worden sei. “Nichts davon wurde umgesetzt”, beklagte Lawrow. Er kritisierte zudem, dass das Regime in Kiew abgelehnt habe, direkte Gespräche mit den Gegnern des Umsturzes zu führen.

In der Debatte um die Zukunft der Krim schlug der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski vor, die Region unter UN-Mandat zu stellen, um ein gerechtes Referendum über den Status der Krim zu ermöglichen. Nach Angaben Russlands stimmten am 16. März 2014 ca. 96,77 Prozent der Krim-Bewohner für eine Angliederung an Russland, was den langwierigen Konflikt um den Status der Halbinsel auslöste.

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