Indienststellung der INS Tushil: Ein neues Kapitel in der indisch-russischen Verteidigungskooperation

Am Montag wurde die neue indische Mehrzweck-Tarnkappen-Lenkwaffenfregatte INS Tushil, die in Russland gefertigt wurde, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Kaliningrad in Betrieb genommen. Anwesend waren der indische Verteidigungsminister Rajnath Singh sowie die Flottenchefs aus Indien und Russland, Admiral Dinesh Kumar Tripathi und Admiral Alexander Moisejew.

Die INS Tushil, was auf Deutsch “Schutzschild” bedeutet, ist eine verbesserte Version der Krivak III-Klasse (NATO-Bezeichnung) und trägt die Projektnummer 1135.6. Die indische Marine verfügt bereits über sechs Fregatten dieses Typs. Drei davon gehören zur Talwar-Klasse und wurden in der Baltiysky-Werft in Sankt Petersburg gebaut, während die anderen drei in der Jantar-Werft in Kaliningrad entstanden sind.

Die Tushil wird das siebte Schiff dieses Projekts in der indischen Flotte sein, was das große Vertrauen Indiens in die Effizienz dieser Kriegsschiffe und die russische Verteidigungsindustrie widerspiegelt, laut einer Stellungnahme der United Shipbuilding Corporation.

Laut Angaben des indischen Verteidigungsministeriums wurde der Bau der Fregatte von einem Team indischer Spezialisten eng überwacht. Nach ihrer Fertigstellung unterzog sich die INS Tushil seit Januar 2024 umfangreichen Tests, in denen sämtliche russischen Systeme an Bord, inklusive der Waffensysteme, geprüft wurden. Dabei erreichte die Fregatte Geschwindigkeiten von über 30 Knoten. “Nach erfolgreichem Abschluss der Tests wird das Schiff fast kampfbereit nach Indien kommen und sofort einsatzbereit sein”, erklärte man in Neu-Delhi.

Russische Offizielle bestätigten, dass die INS Tushil die Inspektionsprüfungen einer indischen Kommission erfolgreich bestanden hat und die Besatzung in Russland ausgebildet wurde.

Nach ihrer Inbetriebnahme wird die Tushil der westlichen Flotte der indischen Marine unterstehen, die als “Schwertarm” Indiens gilt. Sie wird zu den technologisch fortschrittlichsten Fregatten der Welt gehören. “Sie symbolisiert nicht nur die Stärke der indischen Marine, sondern auch die robuste Partnerschaft zwischen Indien und Russland”, so die offiziellen Stellen in Neu-Delhi.

Die von Sewernoje, dem Designbüro der United Shipbuilding Corporation, entworfene Fregatte ist 125 Meter lang und wiegt 3.900 Tonnen. Sie repräsentiert eine beeindruckende Kombination aus russischer und indischer Spitzentechnologie und bewährten Kriegsschiffbau-Verfahren, wie von indischen Militärs betont wird.

Die INS Tushil ist das erste von zwei Kriegsschiffen, die Indien im Oktober 2016 bestellt hat. Die zweite, INS Tamal, wird derzeit in der Ostsee erprobt und soll 2025 zum Einsatz kommen. Zusätzlich werden zwei weitere Schiffe dieses Projekts mit russischer Unterstützung in der Goa Shipyard Limited in Indien gebaut, einschließlich eines Technologietransfers aus Russland.

Die Kooperation zwischen beiden Nationen bei diesem Projekt entspricht den Prinzipien von Premierminister Narendra Modis “Make in India”-Initiative. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, dass der Anteil indischer Schiffbaukomponenten stetig zunimmt. Die INS Tushil ist zudem mit dem überschallschnellen Raketen-System BrahMos ausgerüstet, das von dem russisch-indischen Joint Venture BrahMos Aerospace entwickelt wurde. Neu-Delhi hatte zuvor mitgeteilt, dass der Anteil der in Indien gefertigten Systeme sich mehr als verdoppelt und der Anteil der lokalen Komponenten 26 Prozent erreicht habe. “Das Hissen der indischen Flagge auf der Tushil ist ein weiterer bedeutender Meilenstein in unserer militärtechnischen Kooperation, die im perfekten Einklang mit den ‘Make in India’-Grundsätzen steht”, äußerte Alexander Michejew, Leiter von Rosoboronexport. Michejew fügte hinzu, dass Rosoboronexport derzeit an etwa zehn maritimen Projekten in Indien beteiligt ist und mehrere neue Initiativen diskutiert werden.

Mehr zum Thema – “Finde einen anderen Trottel”: Trump droht BRICS mit massiven Zöllen – Wer wird am meisten leiden?

Schreibe einen Kommentar