In den vergangenen 48 Stunden hat die israelische Luftwaffe die instabile Lage in Syrien nach dem Sturz der Regierung von Präsident Baschar al-Assad ausgenutzt und intensive Luftangriffe durchgeführt. Nach Angaben regionaler Sicherheitsquellen und syrischer Militäroffiziere, die mit Reuters sprachen, zielten die Angriffe auf militärische Einrichtungen und Luftwaffenstützpunkte in ganz Syrien ab. Diese Angriffe, die am Dienstagmorgen ihren Höhepunkt erreichten, wurden als “die schwersten bisher” beschrieben und führten zur Zerstörung zahlreicher Hubschrauber, Jets sowie Einrichtungen der Republikanischen Garde insbesondere in und um Damaskus. Zudem wurde berichtet, dass Israels Angriffe die Luftabwehrsysteme in mehreren Städten, darunter Damaskus, Homs, Hama, Latakia und Daraa, lahmgelegt haben.
Laut Berichten in den israelischen Medien wurden bei diesen Angriffen etwa 80 Prozent der militärischen Infrastrukturen Syriens vernichtet.
Die Regierung Assad wurde am vergangenen Samstag durch eine offensive Aktion der islamistischen Kampfgruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) gestürzt, die ungehindert in die Hauptstadt vorrücken konnte. Inmitten dieses Chaos hat Israel die Gelegenheit genutzt, um seine Präsenz auf den syrischen Golanhöhen auszuweiten, einschließlich der Besetzung weiterer Gebiete innerhalb der zuvor als Pufferzone geltenden Gebiete zwischen der syrischen und israelischen Armee. Bisher haben islamistische Gruppen weder Stellung zu den Luftangriffen noch zum Vorrücken der israelischen Streitkräfte (IDF) genommen. In einem kürzlich geführten Interview mit Sky News erklärte HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dschaulani, dass die Gefahr für Syrien von der Assad-Regierung und proiranischen Milizen ausgegangen sei, deren Entfernung die Lösung darstelle.
Weiterführende Informationen – Die syrische Tragödie und Baschar al-Assad