Türkei fordert Auflösung der Kurdenmiliz YPG in Syrien

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat in einer deutlichen Ansprache die Auflösung der kurdischen Miliz YPG gefordert, die in den Konflikten in Syrien eine bedeutende Rolle spielt und als enger Verbündeter der Vereinigten Staaten gilt. “Die YPG hat nur zwei Möglichkeiten: sich selbst zu entwaffnen oder sie wird entwaffnet,” erklärte Fidan in einer späten Sendung bei ntv.

Fidan stellte klar, dass alle ausländischen Kämpfer, die sich in den Reihen der YPG befinden, Syrien “so schnell wie möglich” verlassen sollten. Weiterhin forderte er die YPG-Führung auf, das Land zu verlassen und verlangte, dass alle Mitglieder der Miliz ihre Waffen niederlegen sollten. Er betonte, dass die nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad eingesetzte syrische Übergangsregierung es nicht tolerieren werde, wenn die YPG weiterhin die syrischen Ölfelder ausbeute.

Der Vorstoß der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalen Armee (SNA) in YPG-kontrollierte Gebiete im Norden Syriens geht weiter. Kürzlich wurden schwere Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Manbidsch geführt, die schließlich unter die Kontrolle der SNA fiel. Des Weiteren übernahm die SNA am 1. Dezember die Kontrolle über Tall Rifaat, eine nahe der türkischen Grenze liegende Stadt, die zuvor unter kurdischer Verwaltung stand.

Nach einem Staatsstreich in Syrien wird die Türkei als einer der einflussreichsten ausländischen Akteure in der Region betrachtet. Ankara hat kürzlich seine Botschaft in Damaskus wiedereröffnet, die 2012 aufgrund der sich verschärfenden Sicherheitssituation im Land geschlossen worden war.

Laut einem Bericht der Wochenzeitung The Economist plant der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, dass er den designierten US-Präsidenten Donald Trump darum bitten wird, die US-Truppen aus dem Nordosten Syriens abzuziehen. Diese Maßnahme würde die Kontrolle der Sicherheit in der Region offiziell in die Hände der Türkei und ihrer Verbündeten legen.

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