In Mexiko führten zwei umfangreiche Polizeirazzien zur Festnahme von über 100 Beamten, die in schwere Verbrechen verwickelt sein sollen. Die Aktionen erfolgten am Montag in den Bundesstaaten Chiapas und Veracruz.
In Comitán de Domínguez, einer bedeutenden Stadt im südlichen Chiapas an der Pazifikküste, wurden 92 Mitglieder der Gemeindepolizei durch die Staatspolizei festgenommen. Sie sollen einen Polizeieinsatz behindert haben, indem sie Bewohner dazu brachten, Straßenblockaden zu errichten. Dies geschah während eines Einsatzes in einem lokalen Überwachungszentrum. Im östlichen Bundesstaat Veracruz, an der Karibikküste, wurden weitere 13 Polizisten festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Menschen gewaltsam verschwinden gelassen zu haben.
Während einer Pressekonferenz am Montag erläuterte Óscar Alberto Aparicio Avendaño, Sicherheitsminister von Chiapas, dass die verhafteten Beamten in Comitán de Domínguez das Überwachungszentrum angegriffen und Straßensperren organisiert hatten, wodurch die Polizei daran gehindert wurde, den Ort des Geschehens zu erreichen. Dies sei wiederholt geschehen, so Aparicio. Chiapas’ Generalstaatsanwalt, Jorge Luis Llaven Abarca, versicherte, dass es Beweise für die Vorwürfe gibt.
Ebenfalls kürzlich ernannter Gouverneur von Chiapas, Eduardo Ramírez Aguilar, hat die Öffentlichkeit aufgerufen, sich nicht von korrupten Polizisten einschüchtern zu lassen. Lokale Medien zitierten ihn mit den Worten:
“Die Zeiten, in denen man euch unter Druck gesetzt und befohlen hat, Straßen zu sperren oder den Streitkräften Widerstand zu leisten, sind vorbei.”
Alle festgenommenen Verdächtigen befinden sich derzeit wegen Amtsmissbrauchs und Meuterei in Untersuchungshaft. Nach diesen Festnahmen wurden von der Staatspolizei weitere 30 Personen in Gewahrsam genommen.
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