Türkischer Außenminister fordert von Syriens neuer Regierung Kampf gegen kurdische Milizen

Der türkische Außenminister Hakan Fidan forderte in einem Interview mit dem Nachrichtensender Al Jazeera, das am Mittwoch ausgestrahlt wurde, dass die neue syrische Regierung gegen die kurdischen Terrorgruppen vorgehen solle, die sich innerhalb des Landes aufhalten. Er betonte, dass dies notwendig sei, um ein mögliches militärisches Eingreifen der Türkei zu verhindern. Diese Aussage folgte auf Berichte aus den USA, die behaupteten, dass die Türkei eine umfangreiche Militäroperation in Syrien in Erwägung ziehe, um feindlich gesonnene kurdische Gruppen zu neutralisieren.

Hakan Fidan erklärte weiterhin, dass die kurdische YPG-Miliz, die in Syrien ansässig ist, eine erhebliche Gefahr für die Türkei darstellt. Er beschrieb die YPG als eine “Filiale” der in der Türkei als Terrororganisation eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK. Laut Fidan liege es jetzt in der Verantwortung von Damaskus, die Situation angemessen zu handhaben, um ein türkisches Eingreifen überflüssig zu machen. Fidan äußerte sich dazu wie folgt:

“Es gibt jetzt eine neue Regierung in Damaskus. Ich denke, das ist jetzt ihre Hauptsorge. Wenn sie dieses Problem also richtig angehen, gibt es für uns keinen Grund einzugreifen.”

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan betonte kürzlich die Wichtigkeit, alle Terrororganisationen einschließlich der PKK und des Islamischen Staates (IS) zu neutralisieren, um die territoriale Integrität Syriens zu wahren. Der libanesische Sender Al-Mayadeen berichtete, dass die Syrische Nationalarmee (SNA) mit türkischer Unterstützung im Gebiet von Minbic im Nordosten der Provinz Aleppo Verstärkungen zusammenzieht, um kurdische Positionen zu attackieren.

Am 8. Dezember eroberten syrische Oppositionskräfte Damaskus. Das russische Außenministerium gab bekannt, dass der syrische Präsident Bashar Al-Assad nach Gesprächen mit Schlüsselparteien des Konflikts zurückgetreten sei und das Land in Richtung Russland verlassen habe, wo ihm Asyl gewährt wurde.

Kurz darauf kündigten die neuen syrischen Machthaber die Bildung einer Übergangsregierung bis spätestens 1. März 2025 an. Mit der Leitung dieser Übergangsregierung wurde Mohammed al-Baschir beauftragt, der zuvor als Premierminister der inoffiziellen “Regierung der Erlösung” in Idlib tätig war.

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