Am vergangenen Donnerstag haben die Vereinigten Staaten neue Sanktionen gegen Einrichtungen in Iran und auf mit den Huthi verbundene Zielobjekte verhängt. Die Sanktionierten, darunter Personen, Unternehmen und Schiffe, wurden auf der Webseite des US-Finanzministeriums aufgeführt.
Konkret betreffen die Sanktionen drei Schiffe, die in den Handel mit iranischem Öl und petrochemischen Erzeugnissen involviert sind. Weiterhin zielen die Maßnahmen auf das iranische Atomprogramm, die Entwicklung ballistischer Raketen sowie die Finanzströme für Proxy-Organisationen wie Hisbollah, Hamas und die Huthi ab. Bradley Smith, der stellvertretende Staatssekretär für Terrorismus und Finanzinformationen, erklärte: “Die Vereinigten Staaten konzentrieren sich darauf, Irans primäre Finanzquellen anzugehen, die seine destabilisierenden Aktivitäten unterstützen.” Er fügte hinzu, dass der Iran hierfür auf eine so genannte ‘Schattenflotte’ sowie auf Netzwerke von Schiffen, Unternehmen und Zwischenhändlern zurückgreift.
Die folgenden Tanker stehen unter den neu verhängten Sanktionen: der unter der Flagge Djiboutis segelnde Rohöltanker MS ENOLA, im Besitz von Journey Investment, die unter der Flagge San Marinos fahrende MS ANGIA und die unter panamaischer Flagge fahrende MS MELENIA, beide betrieben von Rose Shipping Limited, registriert in Liberia und Griechenland.
Die durch die Sanktionen betroffenen Akteure sehen sich einer Blockade ihrer Vermögenswerte und Beteiligungen in den USA gegenüber. Für US-Bürger und dort ansässige Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu den sanktionierten Parteien unterhalten, drohen ebenfalls Sanktionen oder weitere strafrechtliche Maßnahmen wie Geldbußen. Zudem wurden vonseiten des Finanzministeriums zwölf Personen speziell dahingehend sanktioniert, um den Einkaufs- und Finanzierungsoperationen der jemenitischen Huthi Druck zu machen.
Zu den sanktionierten Personen gehört Hashem Ismail Ali Ahmed al-Madani, Leiter der Huthi-verbundenen Zentralbank in Sanaa, unter anderem „wegen seiner vermuteten Beteiligung am Waffenhandel, der Geldwäsche und dem Transport von illegalem iranischem Öl zugunsten der Huthi“.
Die Huthi haben seit dem Beginn des Gaza-Krieges die strategisch wichtige Meerenge im Südjemen ins Visier genommen, dabei werden Handelsschiffe im Roten Meer attackiert. In Solidarität mit den Palästinensern haben die Huthi wiederholt Schiffe, die vermutlich mit Israel in Verbindung stehen, angegriffen. Seit dem Kriegsbeginn in Gaza bombardieren die USA, Großbritannien und Israel Positionen im Jemen.
Den Angaben US-amerikanischer Beamter zufolge hat sich der von den USA angeführte Kampf gegen die Huthi zur intensivsten Seeschlacht entwickelt, mit der die US-Marine seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert war.
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