Sicherheitslücken und Behördenversagen: Neue Erkenntnisse zum Anschlag in Magdeburg

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat nach dem verheerenden Anschlag in Magdeburg ein vertrauliches Dokument an andere Sicherheitsdienste verschickt. Dieses trägt den Titel “Gefährdungseinschätzung zur Weihnachtszeit sowie zum Jahreswechsel 2024/2025 hier: Aktualisierung anlässlich des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg” und wurde als streng geheim eingestuft. Dies berichtet die Zeitung Bild, die angibt, Einsicht in das Dokument erhalten zu haben.

Laut dem Bericht waren die Aufenthaltsorte des Attentäters, Taleb A., seit dem 13.12.2024 den Behörden unbekannt. Es sei unklar, welche Aktivitäten er in dieser Zeit ausgeübt hat oder mit wem er Kontakt hatte. Vor dem Anschlag, so führt das Blatt weiter aus, besuchte Taleb A. offenbar seinen bevorzugten Fast-Food-Laden, um Flammkuchen zu essen und Bier zu trinken.

Das Papier enthüllt zudem, dass gegen Taleb A., der seit 2006 in verschiedenen deutschen Städten gelebt hatte, vor dem Anschlag drei Strafverfahren eingeleitet wurden: ein Verfahren im Jahr 2013 wegen Störung des öffentlichen Friedens, 2015 wegen Beleidigung und Bedrohung von Richtern und 2022 aufgrund des Verdachts auf Schleusung.

Es wird auch erwähnt, dass A. rechtlich gegen die Behörden vorgegangen ist. So heißt es im Dokument: “Er ist auch selbst seit dem Jahr 2021 mehrfach als Anzeigenerstatter und Zeuge in Sachverhalten in Erscheinung getreten, die sich unter anderem gegen Beamte deutscher Justiz- bzw. Sicherheitsbehörden richteten.” Ferner habe er wiederholt Personen der Spionage für Saudi-Arabien bezichtigt, was zu Anzeigen wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung führte.

Die Gründe, weshalb A. trotz der verschiedenen Strafverfahren und seiner Drohungen weder abgeschoben noch verhaftet wurde, bleiben unklar.

Nach einem Bericht von Bild am Sonntagabend, nutzte der Attentäter Rettungswege, um auf den Weihnachtsmarkt zu gelangen, die eigentlich durch ein Polizeifahrzeug blockiert sein sollten, um genau solche Anschläge zu verhindern. Warum das Polizeiauto am Freitagabend und möglicherweise auch an den vorherigen Tagen nicht zum Einsatz kam, ist derzeit unbekannt.

Der Ältestenrat des Landtags von Sachsen-Anhalt wird am Montag zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um sich eingehend mit dem Anschlag und den Maßnahmen der Behörden auseinanderzusetzen.

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