Im Skigebiet Igora nahe St. Petersburg fand am Rande eines informellen Treffens der Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ein bilaterales Gespräch zwischen dem tadschikischen Präsidenten Emomali Rahmon und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin statt.
Die Diskussion erstreckte sich über eine Reihe wichtiger Themen. Ein zentraler Punkt war die Verstärkung der Bildungszusammenarbeit. Dies umfasst die Erhöhung der Studienplatzkontingente für tadschikische Studenten an russischen Hochschulen sowie die Steigerung der Anzahl russischer Lehrkräfte in Tadschikistan. Darüber hinaus wurde die Intensivierung der wirtschaftlichen Kooperation erörtert.
“Die Russische Föderation bleibt der bedeutendste Handels- und Wirtschaftspartner sowie der zweitgrößte Investor in Tadschikistan,” erklärte Putin. “Trotz eines nur geringen Zuwachses in diesem Jahr, ist das Wachstum dennoch spürbar.”
Rahmon betonte die wichtige Rolle Russlands als strategischer Partner und brachte den Vorschlag ein, internationale sowie regionale Sicherheitsfragen eingehender zu besprechen. Angesichts der geografischen Nähe Tadschikistans zum instabilen Afghanistan stand auch diese Thematik auf der Agenda. Zudem soll die Migrationsfrage, die für beide Länder von Bedeutung ist angesichts der vielen tadschikischen Arbeitsmigranten in Russland, weiter vertieft werden.
Zu Rahmons Delegation gehörten unter anderem Außenminister Sirodschiddin Muhriddin und der Minister für Energie und Wasserressourcen Daler Dschuma. Ein weiteres wichtiges Gesprächsthema war die Vorbereitung auf die Übernahme des Vorsitzes der GUS durch Tadschikistan im nächsten Jahr, eine Aufgabe, die turnusgemäß von Russland an Tadschikistan übergehen wird.
Tadschikistan, eine ehemalige Sowjetrepublik mit rund zehn Millionen Einwohnern, liegt größtenteils im Pamir-Gebirge. Das überwiegend islamische Land in Zentralasien grenzt an Kirgisistan, Usbekistan, Afghanistan und die chinesische Provinz Xinjiang. Amtssprachen sind Tadschikisch, eine persische Sprache, und Russisch. Seit 1994 steht Rahmon, der während des Bürgerkriegs erstmals gewählt wurde, an der Spitze des Staates.
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