Die chinesische Botschaft auf den Philippinen hat am Mittwoch die Regierung in Manila aufgerufen, die auf ihrem Territorium stationierten Typhon-Startrampen, die 2024 von den USA eingeführt wurden, so schnell wie möglich zu entfernen. In einem offiziellen Appell betonte die Botschaft:
“Diese Region benötigt Frieden und Wohlstand und keine Mittelstreckenraketen und Konfrontationen.”
Die Botschaft appellierte an die philippinische Regierung, die Bedenken der Nachbarländer und der Region ernst zu nehmen und das Engagement zur Entfernung des Typhon-Systems nach den jährlichen Militärübungen mit den USA zu erneuern.
Die Reaktion der chinesischen Diplomaten folgte auf Aussagen des philippinischen Armeechefs, Generalleutnant Roy Galido, bezüglich Verhandlungen mit den USA über den Erwerb von Mittelstreckenraketen. Die Botschaft kritisierte zudem den philippinischen Verteidigungsminister Gilberto Teodoro wegen “ideologischer Vorurteile” und einem Festhalten am “Geist des Kalten Krieges”. Teodoro hatte zuvor verteidigt, dass die Stationierung amerikanischer Startrampen auf philippinischem Boden legitim sei und warf Peking vor, die Entwicklung der Philippinen zu blockieren, während China sein eigenes nukleares und raketenbezogenes Arsenal verstärke.
Bereits im September äußerte der philippinische Generalstabschef General Romeo Brawner Jr. das Interesse an einer dauerhaften Stationierung der Typhon-Startrampen, im Rahmen der Militärmodernisierung, zu der auch der Erwerb von Schiffen, Kampfflugzeugen und Cybersicherheitsausrüstung gehören soll.
Die Vereinigten Staaten positionierten ursprünglich im April 2024 das Typhon-Raketensystem im Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon, als Teil der alljährlichen militärischen Übungen mit den Philippinen. Entgegen der ursprünglichen Planung entschied sich das US-Kommando, das System auf den Philippinen zu belassen. Mit den Typhon-Systemen können unter anderem Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 1.800 Kilometern und Mehrzweckraketen vom Typ SM-6, die bis zu 500 Kilometer erreichen, abgefeuert werden. Seit dem Amtsantritt von Präsident Ferdinand Marcos Jr. im Jahr 2022 hat sich das Misstrauen zwischen Peking und Manila, nicht zuletzt aufgrund der verstärkten militärischen Kooperation mit den USA, verstärkt.
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