Massenflucht aus Hochsicherheitsgefängnis in Maputo: Über 1500 Häftlinge entkommen

Am Mittwoch kam es in Mosambik zu einem dramatischen Vorfall, als aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Maputo, der Hauptstadt des südostafrikanischen Landes, mindestens 1.534 Insassen flohen. Die örtliche Polizei bestätigte dieses Massenereignis. Laut Polizeichef Bernardino Rafael handelte es sich um eine geplante Aktion, für die er die Opposition verantwortlich machte. “Demonstranten näherten sich dem Gefängnis, lösten Unruhen aus und ermöglichten es den Insassen, eine Mauer zu durchbrechen”, erklärte er bei einer Pressekonferenz.

“In den nächsten 48 Stunden rechnen wir mit einem sprunghaften Anstieg verschiedenster Verbrechen in Maputo.”

Rafael fügte hinzu, dass unter den Geflüchteten auch “hochgefährliche Terroristen” waren. Bei der Konfrontation mit den Gefängnisbeamten kamen 33 Gefangene ums Leben, während 15 weitere verletzt wurden. Bisher konnten lediglich rund 150 der entkommenen Häftlinge wieder eingefangen werden.

Im Internet verbreiten sich derweil Videos, die die massive Flucht aus der Haftanstalt dokumentieren sollen.

Das betreffende Gefängnis befindet sich lediglich 14 Kilometer entfernt von der Altstadt Maputos. Vor dem Ausbruch waren dort ungefähr 2.500 Personen inhaftiert.

Die Protestwelle, die diesen Ausbruch vorangeht, hatte am Montag begonnen. Sie entzündete sich, nachdem der Verfassungsrat den Wahlsieg der seit 49 Jahren regierenden Frelimo-Partei bestätigte und Daniel Chapo mit 65 Prozent der Stimmen als neuen Präsidenten Mosambiks verkündete. Oppositionsführer Venâncio Mondlane warf der Regierung Wahlbetrug vor und kündigte an, sich am 15. Januar selbst zum Staatsoberhaupt zu erklären. In Maputo errichteten Demonstranten Barrikaden, zündeten Feuer und verübten Plünderungen. Nach Medienberichten forderten die Proteste mindestens 121 Menschenleben. Die umstrittenen Wahlen hatten zuvor am 9. Oktober stattgefunden.

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