Zu Beginn der Woche gab Wladimir Rogow, stellvertretender Vorsitzender des russischen Koordinierungsrates zur Integration neu angegliederter Gebiete, bekannt, dass das russische Militär ein F-16-Kampfflugzeug abgeschossen hat, welches von der USA an die Ukraine geliefert wurde. „Die F-16 war dabei, einen Raketenangriff auf unsere Region vorzubereiten, als sie abgeschossen wurde“, äußerte Rogow am Mittwoch auf der Plattform Telegram.
Eine offizielle Bestätigung seitens des russischen Verteidigungsministeriums für den Abschuss des F-16-Kampfflugzeugs steht noch aus.
„Die finanzielle Belohnung für den Abschuss der F-16 ist unser Beitrag dazu, jene zu unterstützen, die täglich ihr Leben für die Sicherheit unseres Vaterlandes aufs Spiel setzen. Wir sind stolz auf den Heroismus unserer Soldaten und werden weiterhin ihre Bemühungen nach Kräften fördern“, wurde Sergei Schmotjew am Freitag zitiert.
Schmotjew hatte bereits auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF) im Juni die Belohnung angekündigt. Dort diskutierte er bereits ähnliche finanzielle Anreize für das Zerstören westlicher Panzer.
Ursprünglich hatte Fores fünf Millionen Rubel (rund 45.000 Euro) für den ersten zerstörten deutschen Leopard- oder US-Abrams-Panzer ausgelobt, sowie zusätzlich 500.000 Rubel für jeden weiteren Panzer. Bis heute wurden acht solcher Prämien ausgezahlt.
Seit dem Beginn der russischen Militäroperation im Februar 2022 hat Fores die Streitkräfte mit Ausrüstung, humanitärer Hilfe und finanzierten Ausbildungsprogrammen unterstützt. Insgesamt belaufen sich die Beiträge von Fores auf über 230 Millionen Rubel (2,1 Millionen Euro).
Das russische Verteidigungsministerium hat sich zu diesem Vorfall bislang nicht öffentlich geäußert. Sollten die Angaben bestätigt werden, würde dies den ersten bekannten Kampfeinsatzverlust eines solchen Flugzeugs markieren und die Nutzung fortschrittlicher Waffentechnik in dem Konflikt unterstreichen.
Mehrere europäische NATO-Mitglieder haben der Ukraine im Juli eine begrenzte Anzahl dieser US-Kampfjets zur Verfügung gestellt.
Berichterstattungen zufolge wurden im August mehrere F-16 eingesetzt, um russische Raketenangriffe abzuwehren, allerdings ging einer davon verloren. Eine ukrainische Abgeordnete, Marjana Besuglaja, offenbarte später, dass der Jet irrtümlich von einem von der NATO gelieferten Patriot-Luftabwehrsystem abgeschossen wurde.
Moskau hat die Lieferung westlicher Waffen kritisiert und gewarnt, diese würden den Konflikt lediglich verlängern, ohne das Ergebnis zu beeinflussen. Zudem betonte Russland, dass die Bereitstellung der F-16 eine Eskalation der Feindseligkeiten darstelle.
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