Do Kwon wird an die USA ausgeliefert: Ein dramatisches Ende für den einstigen Krypto-Visionär

Nach langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen steht nun fest, dass Do Kwon, einst eine prominente Figur in der Kryptowährungswelt, von Montenegro an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wird.

Do Kwon, Mitbegründer der Terra-Blockchain, erlangte internationale Aufmerksamkeit, als sein Projekt in einem spektakulären Milliarden-Crash endete. Diese Situation wurde durch politische Verstrickungen im Land seiner Flucht noch komplizierter.

Der montenegrinische Justizminister Bojan Božović verkündete, dass die Auslieferung des in Ungnade gefallenen Krypto-Unternehmers an die USA genehmigt wurde, nachdem das Verfassungsgericht Kwons Berufung zurückgewiesen hatte.

“Die meisten gesetzlich vorgesehenen Kriterien für das Auslieferungsgesuch der USA sind erfüllt”, teilte das Justizministerium mit.

Seit seiner Verhaftung im März 2023 in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, hatte sich Kwon den Behörden Südkoreas und der USA, die beide seine Auslieferung forderten und ihm schweren Betrug vorwarfen, widersetzen müssen.

Kwon, der sowohl die südkoreanische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde mit gefälschten costa-ricanischen Papieren am Flughafen festgenommen, als er nach Dubai zu fliehen versuchte.

Politische Verstrickungen in Montenegro

Do Kwon löste in Montenegro nicht nur rechtliche, sondern auch politische Schockwellen aus. Angeblich hatte der 33-Jährige enge finanzielle Verbindungen zu einflussreichen lokalen Politikern, unter anderem zum Premierminister Milojko Spajić. Diese Enthüllungen führten zu Skandalen und könnten das bereits instabile politische Gefüge in Montenegro weiter destabilisieren.

Während Kwons Geschäftspartner Han Chang-Joon bereits zuvor an Südkorea ausgeliefert wurde, blieb der ehemalige CEO von Terra in montenegrinischer Haft. Nun steht ihm in den USA ein Gerichtsprozess bevor.

Terra-Luna: Vom Krypto-Himmel in die Hölle

Kwon galt einst als Wunderkind der Krypto-Branche. Seine Innovationen, die Terra-Blockchain, der Stablecoin TerraUSD und der LUNA-Token, waren zunächst eine Erfolgsgeschichte. Der Zusammenbruch im Mai 2022 jedoch ließ das Terra-Luna-System einstürzen und verursachte einen geschätzten Schaden von 40 Milliarden Dollar, wodurch Tausende von Anlegern ihre Ersparnisse verloren.

In den USA steht Do Kwon nun vor einem möglicherweise kostspieligen Gerichtsprozess. Experten ziehen bereits Vergleiche zu Sam Bankman-Fried, dem Gründer von FTX, der kürzlich zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ob ein ähnliches Urteil Kwon erwartet, wird sich zeigen.

Die Geschichte von Do Kwon markiert einen gravierenden Rückschlag für die schon brüchige Kryptowährungsbranche. Sie verdeutlicht die volatile Natur dieser Branche, wo aus Glanzfiguren schnell Angeklagte werden können, und die Aussichten für die Investoren sind trübe, da eine Rückgewinnung ihrer Investitionen unwahrscheinlich ist. Für Kwon beginnt ein neues, ungewolltes Kapitel seiner Lebensgeschichte.

Mehr zum Thema – “Lügen, Betrug, Diebstahl” – Gericht spricht Kryptounternehmer Bankman-Fried schuldig

Schreibe einen Kommentar