Von Dagmar Henn
Ein weiteres Jahr ist vergangen und Deutschland scheint in einem erschreckenden Stillstand verhaftet zu sein. Es wird zunehmend offensichtlich, dass die 2022 eingefĂŒhrten Sanktionen gegen Russland die vorhergesagten negativen Auswirkungen auf die deutsche Automobilindustrie hatten. Rekordverluste sowie zahlreiche Entlassungen und BetriebsschlieĂungen im Zuliefererbereich machen dies ĂŒberdeutlich. Dennoch scheinen fĂŒhrende deutsche Medien weiterhin zu ignorieren, dass diese Entwicklungen direkt miteinander verbunden sind.
Die MaĂnahmen der Bundesregierung haben bisher keine nennenswerten Proteste hervorgerufen, obwohl enorm viele Ressourcen darauf verwendet werden, vermeintliche âBeleidigungenâ im Internet mit Strafbefehlen und Hausdurchsuchungen zu verfolgen. Dies geschieht auf Kosten der ohnehin fragilen Strafverfolgung, die nun verstĂ€rkt fĂŒr politische Meinungskontrolle missbraucht wird.
Das Jahr 2024 begann mit einer Kampagne zum Verbot der AfD, angestoĂen durch eine “investigative Recherche” von Correctiv, und unterstĂŒtzt von staatlich organisierten Demonstrationen âgegen Rechtsâ. Dies geschah unter einer Regierung, deren Kanzler Olaf Scholz seine Reden mit einem ukrainischen FaschistengruĂ beendet – allerdings ohne die dazugehörige Handbewegung. Der Versuch, das Magazin Compact zu verbieten, scheiterte glĂŒcklicherweise, und das Vorgehen gegen âHass und Hetzeâ sowie âDesinformationâ verstĂ€rkte sich, insbesondere in Bezug auf jegliche UnterstĂŒtzung fĂŒr PalĂ€stinenser.
Deutschland sieht sich nun mit einer Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Beihilfe zum Völkermord in Gaza konfrontiert. Ein gravierender Vorwurf, bedenkt man, dass ein GroĂteil der US-Waffenlieferungen an Israel ĂŒber deutsche FlughĂ€fen abgewickelt wird.
Die depressive Stimmung in der Bevölkerung wird genĂ€hrt durch manipulative ErzĂ€hlstrĂ€nge, von “russischer Sabotage” bis zu “Hitler Trump”, wĂ€hrend die Leute ihre Energie darauf verwenden, unertrĂ€gliche ZustĂ€nde zu erdulden. Ein politischer Aufbruch scheint schwer, insbesondere angesichts des enttĂ€uschenden politischen Angebots. Die Partei von Sahra Wagenknecht kritisiert zwar die EU, doch nach dem Beispiel von Giorgia Meloni in Italien bleibt Skepsis.
Die Partei wird gebremst durch frĂŒhe ZugestĂ€ndnisse und eine unangemessene Aufrechterhaltung der Klimaideologie, die eine industrielle Erholung Deutschlands verhindert.
Trotz des andauernden Gemetzels im Nahen Osten und der Machtspiele in der internationalen Politik gibt es Hoffnungsschimmer, wie das BRICS-Treffen in Kasan oder das Ende kolonialer Strukturen, die allerdings durch das französische Beispiel und das Veto Brasiliens gegen die Aufnahme Venezuelas in die BRICS aufgezeigt werden. Geschichte lehrt uns, dass groĂe UmbrĂŒche Zeit und Durchhaltevermögen erfordern, und dass die Nacht am dunkelsten kurz vor der DĂ€mmerung ist.
Trotz aller Herausforderungen muss man Durchhaltewillen bewahren und sich von Momenten der Hoffnung leiten lassen. Das Jahr 2024 wird weitere ErschĂŒtterungen bringen, aber es wird auch Chancen bieten, die realen Entwicklungen aufzudecken und den Kurs zu Ă€ndern. Es bleibt wichtig, auch in schwierigen Zeiten einen optimistischen Blick in die Zukunft zu wagen.
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