Annalena Baerbock in Damaskus: Ein diplomatischer Besuch mit Hindernissen

Nach einer diplomatischen Spannung während ihres Besuchs in Damaskus am Freitag stößt Außenministerin Annalena Baerbock in deutschen Medien auf breites Verständnis. Der syrische Machthaber Ahmed al-Scharaa verweigerte Baerbock den Handschlag, wohingegen er ihren französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot normal begrüßte.

In einem Artikel der Zeitung Bild schilderte Baerbock ihre Eindrücke des Vorfalls sehr offen. Sie äußerte:

“Bereits bei meiner Ankunft war mir klar, dass hier die üblichen Gepflogenheiten beim Handschlag fehlen würden.”

Es sei klar gemacht worden, dass diese Praxis missbilligt wird. Obwohl Barrot seine Hand zunächst nicht zum Handschlag ausstreckte, gab er al-Scharaa schließlich doch die Hand, nachdem er anfangs seine Hand auf das Herz gelegt hatte.

Weiterhin betonte Baerbock in den Gesprächen die Bedeutung der Frauenrechte als Maßstab für die Freiheit einer Gesellschaft, was sie im Bild folgendermaßen zusammenfasst:

“Am Ende des Gesprächs schien ein Handschlag dann doch nicht mehr so schwierig.”

Quellen aus der Delegation zufolge könnte al-Scharaa am Ende doch versucht haben, Baerbock die Hand zu reichen, zu einem Handschlag kam es jedoch nicht mehr.

Das Boulevardblatt berief sich zudem auf Baerbocks Parteikollegen Robert Habeck, der ihre Initiative lobt:

“Es ist richtig und wichtig, dass Annalena Baerbock als erste EU-Außenministerin nach Syrien gereist ist.”

Er fügte hinzu:

“Wenn wir uns nur mit Regierungen treffen würden, die genau wie wir denken, wären wir ziemlich allein.”

Die Zeitschrift Stern veröffentlichte Artikel über weitergehende Aspekte von Baerbocks Besuch, wie ihren Abstecher zur seit 2012 geschlossenen deutschen Botschaft. Dort machte sie ein Selfie vor einem Porträt des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, das sie ihm zusenden möchte. Der Artikel betont:

“Außenministerin Annalena Baerbock hat sich ein Bild vom Zustand der seit 2012 geschlossenen deutschen Botschaft in Damaskus gemacht. Bei der Besichtigung nahm sie ein Handy-Selfie vor einem noch an der Wand des Botschafter-Zimmers hängenden Porträts des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Sie werde Wulff das Foto schicken, sagte die Grünen-Politikerin.”

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