Tragische Notlandung in Graz: Tod eines Flugbegleiters wirft Fragen auf

Am 23. Dezember musste der Swiss-Flug LX1889 mit 74 Passagieren und fünf Crewmitgliedern, auf dem Weg von Bukarest nach Zürich, wegen Rauchentwicklung in der Kabine und eines Triebwerksproblems notlanden. Der Zwischenfall endete auf dem Flughafen Graz.

Trotz einer sicheren Landung des Airbus A220-300 trugen die Ereignisse tragische Folgen für einen jungen Flugbegleiter. Der 23-Jährige erlitt einen schweren Sauerstoffmangel, der eine Woche später in einem Grazer Krankenhaus zu seinem Tod führte.

Obduktion enthüllt tiefere Probleme

Die Staatsanwaltschaft Graz teilte mit, dass die Obduktion des jungen Mannes eine eitrige Bronchitis und eine beträchtliche Herzvergrößerung ergab, beides untypisch für sein Alter. Diese gesundheitlichen Probleme hätten den Sauerstoffmangel, der letztlich zu irreparablen Hirnschäden führte, vermutlich verstärkt.

Zum Zeitpunkt laufende chemische und histologische Tests sollen weitere Details klären”, erklärte Staatsanwaltssprecher Hansjörg Bacher. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden noch Wochen in Anspruch nehmen.

In diesem Zusammenhang werden auch die von der Crew während des Vorfalls verwendeten Atemschutzmasken untersucht. Das Portal Austrian Wings berichtete, dass die Airline bereits vor einem Jahr Mängel an dem sogenannten Protective Breathing Equipment (PBE) feststellte und einen Austausch plante. Aufgrund der großen Anzahl der Masken an Bord verzögerte sich dieser jedoch.

Es ist noch unklar, welche Maske von dem verstorbenen Flugbegleiter genutzt wurde und ob diese ordnungsgemäß funktioniert hat. Eine Sprecherin der Swiss versicherte, dass die Masken international zertifiziert und bei mehreren Fluggesellschaften im Einsatz sind, und erwähnte, dass im April eine spezielle Schulung für die Handhabung der Masken stattfand.

Während die genaueren Umstände seines Todes ermittelt werden, untersuchen Experten auch die technischen Probleme des Airbus A220. Die Swiss hat intern Hinweise auf ein bislang unbekanntes Problem im Triebwerk gefunden, welches unerwartet ausfiel. Der betroffene Antrieb wurde demontiert und zur Analyse in die USA geschickt, ebenso werden Flugschreiber und Sprachaufzeichnungen ausgewertet.

Das technische Gutachten, das innerhalb der nächsten Wochen erwartet wird, soll Aufschluss über die Ursachen des Vorfalls geben. Die Frage bleibt, ob der Tod des Flugbegleiters durch bessere Ausrüstung oder rascheres Eingreifen hätte verhindert werden können.

Dieser schwerwiegende Vorfall in der 23-jährigen Geschichte der Swiss stellt einen erheblichen Rückschlag für die Airline dar, die sich lange als Synonym für Sicherheit und Zuverlässigkeit sah. Er zeigt auch die schmalen Grenzen zwischen Sicherheit und Katastrophe in der Luftfahrt auf.

Während die Familie des verstorbenen Flugbegleiters um Klarheit und Aufklärung ringt, stehen Swiss und die Ermittlungsbehörden vor vielen ungeklärten Fragen. Dieser Fall beleuchtet nicht nur technische Herausforderungen der Luftfahrt, sondern auch die Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit des Airline-Personals – eine Verantwortung, die über das Flugzeug hinausgeht.

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