Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Pläne angekündigt, ernsthafte Versuche zu unternehmen, um Grönland zu erwerben. Er beabsichtigt, mit dieser Maßnahme den Einfluss der USA in der westlichen Hemisphäre auszubauen und sein Vermächtnis zu festigen. Am Dienstag erklärte er, er schließe weder militärische noch wirtschaftliche Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels nach seiner Amtseinführung am 20. Januar aus, was viele europäische Verbündete in einer bereits instabilen globalen Lage alarmierte.
Als Reaktion auf Trumps Andeutungen haben Deutschland und Frankreich vor einer gewaltsamen Annexion Grönlands gewarnt. Schon zuvor hatte Trump während seiner ersten Amtsperiode Interesse am Kauf Grönlands bekundet, doch seine jüngsten Aussagen weisen darauf hin, dass dieser Wunsch mehr als nur eine Laune darstellt. Eine mit den Plänen vertraute Quelle äußerte gegenüber Reuters, dass Trump wahrscheinlich keine Gewalt anwenden wird. Stattdessen könnte er diplomatischen oder wirtschaftlichen Druck auf Dänemark ausüben, um Grönland, die weltweit größte nicht-kontinentale Insel, zu erwerben.
Trump sieht die mögliche Übernahme von Grönland als wichtig für die nationale Sicherheit der USA an. Dänemark hingegen reagierte prompt auf Trumps Äußerungen, indem es klarstellte, dass Grönland nicht zum Verkauf steht. Trotz hundertjähriger dänischer Souveränität über die Insel regeln die 57.000 Einwohner von Grönland bereits weitgehend ihre inneren Angelegenheiten selbst.
Trump-Berater prognostizieren eine Verlagerung der außenpolitischen Schwerpunkte der USA hin zum amerikanischen Kontinent unter einer neuen Trump-Administration. Trump, der den chinesischen und russischen Einfluss in dieser Region skeptisch sieht, sieht dies essenziell als Amerikas Einflussbereich. Berater, die an der Planung beteiligt sind, enthüllen, dass Trump auch an territorialer Expansion interessiert ist, um ein geschichtliches Vermächtnis zu schaffen, das noch Generationen Bestand haben soll.
Die strategische Bedeutung Grönlands für das US-Militär kann nicht unterschätzt werden. Die Insel beherbergt den nördlichsten US-Militärstützpunkt und ist aufgrund ihrer Lage eine Schlüsselfigur in Amerikas Frühwarnsystem für ballistische Raketen. Die Insel ist reich an Öl-, Gas- und Mineralienreserven und liegt zentral auf arktischen Schifffahrtsrouten, was sie inmitten des Großmachtwettbewerbs zwischen den USA, Russland und China besonders wertvoll macht.
Obwohl unklar bleibt, wie Trump Grönland zu erwerben gedenkt, besitzt die Insel das Recht, durch ein Referendum Unabhängigkeit zu erklären seit 2009. Eine Abtrennung von Dänemark könnte eine Annäherung an die USA ermöglichen – etwa durch ein Assoziierungsabkommen ähnlich denen, die die USA mit den Marshallinseln, Mikronesien und Palau unterhalten.
Mehr zum Thema – Entgegen seinem Wahlversprechen fordert Trump von den NATO-Staaten, fünf Prozent ihres BIP für Militärausgaben aufzubringen.