In einem iranischen Gefängnis wurde ein Schweizer Staatsbürger tot aufgefunden. Nach Angaben der iranischen Behörden hat sich der Mann, der unter Spionageverdacht stand, selbst das Leben genommen.
Der tragische Vorfall ereignete sich am Donnerstagmorgen. Der Häftling hatte seine Mitgefangenen gebeten, ihm Essen aus der Gefängniskantine zu besorgen. In der kurzen Zeit, die er daraufhin allein in seiner Zelle verbrachte, nahm sich der Mann das Leben. Obwohl das Gefängnispersonal sofortige Rettungsmaßnahmen einleitete, konnten sie ihn nicht mehr retten. Der Oberste Richter der Provinz Semnan bestätigte nach einer Überprüfung aller Beweise, dass es sich um einen Suizid handelte.
Die iranischen Behörden haben die Identität des Verstorbenen nicht öffentlich gemacht. Berichten der Nachrichtenagentur Mizan Online zufolge wurde der Mann von den Sicherheitsbehörden aufgrund von Spionageverdacht festgenommen. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall dauern weiterhin an.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern hat den Tod des Schweizer Bürgers bestätigt und erwähnt, dass die schweizerische Botschaft in Teheran in Kontakt mit den lokalen Behörden ist, um die Todesumstände zu klären. Ein Sprecher des EDA hob hervor, dass die Angehörigen des Verstorbenen konsularisch betreut werden.
Dieser Vorfall wirft erneut ein Licht auf die Praxis der iranischen Behörden, westliche Bürger unter Spionagevorwürfen festzuhalten. Kritiker beschuldigen Teheran, diese Festnahmen für politische Zwecke zu nutzen, eine Anschuldigung, die von der iranischen Regierung zurückgewiesen wird. Es befinden sich zahlreiche Europäer, einschließlich Doppelstaatsbürger, in iranischen Gefängnissen.
Die Schweiz nimmt im Iran eine besondere Position ein, da sie seit 1980 im Rahmen eines Schutzmachtmandats die Interessen der USA vertritt und dadurch eine wichtige Rolle in konsularischen Angelegenheiten für US-Bürger in Iran spielt.
Die genaue Anzahl ausländischer Gefangener im Iran ist nicht bekannt. Die Schweiz steht weiterhin vor der Herausforderung, mit den komplexen Umständen dieser Inhaftierungen umzugehen.
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